FR-BIO-01
Einer der größten und gleichzeitig elegantesten Châteauneufs des Jahrgangs 2020!
96–98 Punkte – Robert Parker Wine Advocate
Seit dem Jahrgang 2009 entsteht in der Domaine Chapelle St. Theodoric der grandiose „Châteauneuf-du-Pape“ „Le Grand Pin“. Benannt ist er nach dem gleichnamigen Weinberg, der seinen Namen von der großen Pinie erhalten hat, die am Weinberg steht. Der liegt nur rund 200 Meter entfernt von der Zwillings-Lage „La Guigasse“ und grenzt an das Pignan-Plateau des legendären Château Rayas. Dass der „Le Grand Pin“ an einen „Rayas“ erinnert, ist daher kein Zufall. Es liegt aber auch daran, dass die Gründer von Chapelle St. Theodoric, Peter Weygandt, US-Importeur französischer Weine, und sein Freund Baptiste Grangeon, der Winzer der Domaine de Cristia, eine ähnliche Idee von großem Châteauneuf-du-Pape haben. Der reift nach ihrer Ansicht so wie große Burgunder, und im Alter nähern sich beide an, zumal wenn der Châteauneuf-du-Pape von Grenache geprägt oder sogar ein reinsortiger Grenache ist. Diesen Anspruch setzt Baptiste Grangeon bei diesem 2020er Jahrgang erneut auf großartige Weise um.
Wie es bei so gut wie allen großen Châteauneufs heute üblich ist, ja fast zwingend im Rahmen des Klimawandels dazugehört, werden die uralten Grenache-Reben in ihrem von Sandböden geprägten Weinberg biologisch und biodynamisch bewirtschaftet. Das Ergebnis sind perfekte Trauben, aber altersbedingt extrem niedrige Erträge. Die Grenache wird als Ganztraube spontan vergoren und über zwei Jahre hinweg in alten Demi-Muids – größeren neutralen Holzfässern – ausgebaut. Der Wein wird bei der unfiltrierten Füllung nur minimal geschwefelt.
Dem im Glas schon fast wie ein Burgunder wirkenden leicht transparenten Châteauneuf entströmt eine elegante Duftwolke, die sich aus sehr vielen feinen Facetten zusammensetzt. Man findet Noten von Rosen und Lavendel, Anis und Rosmarin, Pinienkerne und Lorbeer, etwas Fenchelsaat und Schalen von Blutorangen. Dazu kommt eine herrlich reife Frucht von Schwarzkirschen, Walderdbeeren und Himbeeren, abgestimmt mit einigen Tropfen Mirin, der japanischen Würzsauce aus Reiswein und Tomatenessenz. Am Gaumen wirkt dieser 2020er „Châteauneuf du Pape“ unglaublich seidig, komplex und köstlich in seiner Klarheit und Transparenz, seiner Eleganz und Finesse, wie man sie bei den meisten heutigen Blockbuster-Châteauneufs nicht mehr findet. Hinzu kommt diese außerordentliche Lebendigkeit, diese vibrierende Mineralität, die hier für eine in der Frucht und Würze verwobene Frische sorgt. „Leser, die komplexe, elegante und finessenreiche ,Châteauneuf-du-Pape‘ lieben, sollten sich auf diese ,Chapelle Saint Theodoric‘ stürzen“, schreibt Rhône-Koryphäe Jeb Dunnuck zu Recht, und Joe Czerwinski beendet seine 96–98 Punkte-Kritik für den Robert Parker Wine Advocate mit den Worten „Einfach sensationell!“.
Dieser Wein macht jetzt schon sehr viel Freude, sollte dann aber karaffiert werden. Ideal ist der Genuss sicher zwischen 2025 und 2040.
„Le Gran Pin“ ist der „Châteauneuf“, der zu den burgundischsten in der Appellation zählt. Übrigens liegt der Weinberg direkt neben Rayas. Das schmeckt man.