FR-BIO-01
Lage und Qualität: die Spitze der Appellation!
95–97 Punkte – Robert Parker Wine Advocate
94–96 Punkte – Vinous
„Grenache Lovers: Buckle up for the promising 2022 Gigondas La Colline“, heißt es bei Nicolas Greinacher, der für das renommierte Portal Vinous schreibt, und 94–96 Punkte vergibt. Joe Czerwinski geht für den Wine Advocate sogar noch weiter und erhöht auf bis zu 97 Punkte. Diese Bewertungen erhält ein Wein, der seit Jahren zur Spitze dessen gehört, was in der AOC Gigondas entsteht. „La Colline …“ stammt vom höchsten Punkt der Weinberge der Domaine des Bosquets. Ähnlich wie die Mourvèdre-Lage, die für den „Le Plateau…“ genutzt wird, liegt der Weinberg auf 350 Metern Höhe – allerdings ist er nach Westen ausgerichtet. Die Lage ist vom Kalkstein und blauen Mergel geprägt, befindet sich direkt am Waldrand und ist vornehmlich mit uralten Grenache-Büschen bestockt. Gerade einmal 15 hl/ha Ertrag – erlaubt sind in Gigondas 35 hl/ha, was ebenfalls sehr wenig ist. Das Traubenmaterial, aus dem bei Bréchet rund 3.000 Flaschen entstehen, wurde manuell im frühen Oktober gelesen, zu 60 % entrappt, leicht angerebelt und per Schwerkraft in den Weinkeller befördert. Wie bei seinen anderen Gigondas-Weinen auch, setzt Bréchet auf eine dreiteilige Vergärung über 30 Tage hinweg. Er beginnt mit einer kühlen Vorvergärung, dann findet die eigentliche alkoholische Gärung bei rund 28 ºC in demi-muids (600-Liter-Fässer) statt, schließlich erfolgt eine lange Mazeration mit einem einzigen täglichen Unterstoßen des Tresterhuts. Abschließend wird der Wein über 18 Monate wiederum in demi-muids ausgebaut.
„La Colline…“ ist ein geradezu kühner Grenache Noir voller Anmut und Lebendigkeit. Er vereint auf verblüffend elegante, ja einzigartige Weise 15 Vol.-% mit einer Frische und Subtilität, die ihresgleichen sucht. Der Wein von der kalkreichsten Lage des Weinguts duftet sortentypisch nach schwarzen Himbeeren. Die Höhe der Lage und der Boden sorgen aber für ungewöhnlich viel Kirschsaft. Dazu kommen Noten von Gesteinsschotter und Erde, Heckenrosen und Lavendel, Kräutern und dem obligatorischen Lakritz, das in diesem Jahr in allen Grenaches des Weinguts besonders zur Geltung kommt. Das eigentliche Phänomen haben wir schon angesprochen und findet am Gaumen statt. Dieser Wein schafft es, anmutig, sinnlich und in gewisser Weise schwerelos zu wirken, trotz der Reife, die er in sich birgt. Er besitzt Fülle, eine seidige Textur, ein elegantes Tannin, eine große Intensität und schließlich eine tiefe, energetische Mineralität, die bis zum leicht salzigen, langen, kaum enden wollenden Finale präsent bleibt. So geht großer Gigondas, so geht großer Grenache Noir!
Idealerweise ab 2027, ansonsten einige Stunden, vielleicht sogar einen ganzen Tag vor Genuss karaffieren. Entwicklungspotenzial bis 2043+.
Julien Bréchets „La Colline…“ ist ein reinsortiger purer Grenachewein, ein Gigondas von immenser Kraft, Tiefe und Frische bei gleichzeitiger Eleganz.