FR-BIO-01
Ein Syrah von hedonistischer Fülle und Saftigkeit
Der Syrah, auf den Julien Bréchet für „Les Roches…“ zurückgreift, stammt von dem gleichen nach Norden ausgerichteten Weinberg, in dem auch sein Mourvèdre entsteht – nur aus dem unteren, in 250 Metern Höhe gelegenen Teil. Der Ertrag dieses von Kalkmergel geprägten Weinbergs liegt – ähnlich wie bei den anderen Weinbergen, in denen alte Reben stehen – bei gerade einmal 14 hl/ha. Der Durchschnittsertrag im Jahr 2022 lag bei knapp 17 hl/ha. Das kann man sich hierzulande, wo die besten Weine eher bei 40 bis 50 hl/ha entstehen, kaum vorstellen. Für Bréchet ist es Alltag. Der biologisch erzeugte Syrah wurde von Hand gelesen und sortiert. Danach wurde er weitgehend entrappt und einer kühlen Vorvergärung unterzogen, bevor die Trauben in offenen, 600 Liter fassenden demi-muids vergoren wurden. Bréchet mazeriert lange und temperaturkontrolliert und extrahiert so wenig wie möglich, um die Finesse besser herauszuarbeiten. Hat er den Wein noch bis 2020 in Barriques ausgebaut, sind es mittlerweile ebenfalls demi-muids aus mehrfacher Belegung, in denen der Wein zwölf Monate reift.
Der Gigondas „Les Roches…“ von 2022 wirkt deutlich wärmer als sein kühles 2021er-Pendant, der zugegebenermaßen aus einem für die Rhône ungewöhnlich kühlem Jahr stammt. In der Nase erinnert der Wein an eine Melange aus reifen Schwarzkirschen und Pflaumen, aber auch an Blaubeeren und Cassis mit ein wenig Minze, etwas nassem Stein und einer deutlichen Spur von weißem Pfeffer. Nicht zu vergessen die feinen Nuancen von Veilchen, die zu dieser Sorte einfach dazugehören. Am Gaumen präsentiert sich der Syrah als vollendete Schönheit. Ein Wein von klassischer Aromatik, die von reifen, süßen Tannin und Extrakten begleitet wird. Der „sweetspot“ drückt sich in Form einer feinen Säure, vor allem aber lebendigen Mineralik aus, die sich fein verästelt durch die saftig fleischige Frucht zieht. Trotz aller Reife ist plötzlich Frische da, die den Syrah auch bis ins Finale begleitet. Julien Bréchet 2021 im Keller einige Details zumal der Gärführung verändert, was sich auch und nicht zuletzt in warmen Jahren wie 2022 auszahlt!
Jetzt noch idealerweise karaffieren, oder ab 2028 öffnen. Bis 2038+.
Julien Bréchets Syrah „Les Roches …“ ist ein Gigondas, der von einer kühlen Nordlage stammt, was dem reifen, sinnlichen Syrah besondere Finesse verleiht.