Bosquets
„Seguret“ Côtes-du-Rhône Villages, rouge 2022

Bréchets Côte du Rhône Village von uralten Reben geht ins zweite Jahr! 90-92 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE

Man kann Julien Bréchet gar nicht genug für diesen Wein danken. Denn beim „Seguret“ handelt es sich nicht einfach nur um irgendeinen „Côtes du Rhône Village“. Julien Bréchet hatte sich bei einem alten Winzerehepaar des Ortes Séguret um einige Parzellen mit uralten Reben beworben! Obwohl andere Winzer mehr Geld geboten hatten, bekam Julien trotzdem den Zuschlag. Da der Weinberg erst mit dem Jahrgang 2021 in seinen Besitz gelangt ist, muss er erst in einem dreijährigen Prozess bio-zertifiziert werden, weshalb man auf dem Rücketikett noch keine Zertifizierung findet.

Aus der 0,5 Hektar umfassenden Parzelle mit teils 100-jährigen Grenache- und 80-jährigen Syrah-Reben ist nun im zweiten Jahr dieser „Seguret“ Côtes du Rhône Village entstanden. Da die Reben so alt sind, liegt der Ertrag hier bei gerade einmal 11 hl/ha! Die vom Kalk und blauem Kalkmergel geprägte Parzelle findet man auf 300 Metern Höhe und wird vom nahen Wald beschattet. Julien hat sich dazu entschlossen, fast alles als Ganztrauben zu vergären. Seit dem Jahrgang 2021 nutzt er 600er-, um seine Weine zu vergären und nicht mehr die früher üblichen Betonfermenter. Begonnen hat er mit einer kühlen Vorvergärung und die Gärung dann langsam auf 28 °C gebracht. Um seine Weine eleganter und finessenreicher werden zu lassen, extrahiert er so wenig wie möglich und stößt nur noch einmal am Tag den Tresterhut unter. Der Wein (70 % Grenache Noir, 30 % Syrah) wurde schließlich über andemi-muidsderthalb Jahre in Barriques aus erster bis vierter Belegung ausgebaut. Der leicht transparente und violett schimmernde „Seguret“ von 2022 öffnet sich mit einer Aromatik, die so nur von der südlichen Rhône stammen kann. Wo sonst findet man eine derart konzentrierte Melange aus Veilchen, Süßholz, Holunderbeeren und etwas Schlehe, dunklem Tabak, Kirschen, Brombeeren und dunklen Himbeeren? Wo sonst breitet sich der Grenache so charmant über dem Gaumen aus mit ihrer sinnlichen Textur, konzentrierter Frucht und Süßholz-Würze? Das Faszinierende ist hier, dass die uralten Reben nicht nur Konzentration, sondern auch eine fein verästelte, leicht pulsierende Mineralik mit ins Geschehen bringen, was die Cuvée zu einem herausragenden Weinwert macht.

Ab sofort (momentan lohnt sich der Umweg über die Karaffe) und bis sicherlich 2030+.