Cèdre
„Sweet Malbec“, rouge 2022

Geschmeidige Eleganz trifft auf pikanten Charakter: seltener Likörwein aus Cahors!

Während argentinische Malbecs fruchtbetont sind und Geschichten von Brombeere, Pflaume und Schwarzkirsche erzählen, gilt der Malbec aus der südwestfranzösischen Appellation Cahors als pikanter, säurebetonter, ja bitter. Kein Wunder also, dass viele Weingüter nach neuen Wegen suchen, um ihn gefälliger, geschmeidiger zu machen.Eine Antwort ist dieser erstaunliche „Fortified“, der sowohl qualitativ als auch quantitativ als Rarität gelten darf. Ein Likörwein, der seine okzitanische Herkunft mit Anmut und Finesse offenbart. Die bis zu 30 Jahre alten Reben wurzeln auf der dritten Terrasse des historischen, während der Mindel-Eiszeit entstandenen Lot-Tals. Durch sanftes Pressen entsteht aus den reifen, rosinenartigen Trauben ein dunkelrubinroter Wein. Ähnlich wie beim Portwein wird die Maischegärung durch die Zugabe von neutralem Alkohol gestoppt, um ein Gleichgewicht zwischen natürlicher Süße und Alkoholgehalt zu erreichen. Dass hier mit Pascal Verhaeghe vom Château du Cèdre ein Meister seines Fachs am Werk ist, zeigt sich in der dreistufigen Veredelung: Ein erster Tank wird zu Beginn der Gärung angereichert, ein zweiter auf dem Höhepunkt und ein letzter, kleinerer Tank vor dem Ende. Während der anschließenden Ruhezeit in Barrique-Fässern gewinnt dieses Elixier noch eindrucksvoll an Komplexität. So entfaltet sich im Bouquet ein betörendes Kaleidoskop von schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Veilchen. Am Gaumen präsentiert sich der Sweet Malbec sanft schmeichelnd mit Noten von Schokolade, reifen dunklen Kirschen und samtigen Pflaumen. Lebendige Säure führt zu einer überraschenden Spannung und einem langen, erfrischenden Abgang. Als Apéritif ist dieser Likörwein ebenso zu empfehlen wie als Begleiter von Blauschimmelkäse. Sein volles Potenzial entfaltet er jedoch in Kombination mit opulenten Schokoladen-Desserts. Auch vor dem Kamin zu einer Zigarre wird er von Rauchern geschätzt. Trotz seiner reifen, portweinähnlichen Aromen gefällt er durch einen frischen Fruchtkern und verzichtet gekonnt auf die gekochten Nuancen, die vergleichbare Weine oft grob erscheinen lassen.

Ab sofort und bis 2035+.