Barba
„Collemorino“ DOC Trebbiano d’Abruzzo, bianco 2023

Erholsam, leicht und heiter. Und das jeden Tag!

Dass Trebbiano, besonders in Abruzzen so viel mehr kann als Allerwelts- und Massenweine abzuliefern, zeigen die Fratelli Barba mit ihrem Trebbiano d’Abruzzo „Collemorino“ von 2023 auf ihre üblich-großzügige Art. Auf sediment- und lehmreichem Schwemmland (in bis zu 250 Metern Höhe) wachsen die Reben des Trebbiano d’Abruzzo unter idealen Bedingungen (die Meeresbrise verscheucht übergroße Hitze, hält die Pflanzen ausreichend trocken, versorgt die Böden aber mit Niederschlägen). Die Sorte selbst ist schon ziemlich spannend: der Name Trebbiano dient unzähligen Sorten (in Jancis Robinsons genialem Rebsorten-Buch sind es neun!) und nur die Bezeichnung der aprutinischen Herkunft zeigt uns, was hier Sache ist (die DOC-Vorschriften gestatten allerdings geringe Anteile des Trebbiano Toscano und des Bombino Bianco). Die Trauben dieses wunderbaren Alltagsweines stammen von 12 bis 25 Jahre alten Reben aus Weingärten bei Atri und Roseto degli Abruzzi. Nach der Lese Ende September werden die Trauben entrappt, gepresst und ihr Most zum Trubabsatz für 18 Stunden in Ruhe gelassen. Dieser Most wird dann bei 16 °C im Edelstahl vergoren und anschließend für 60 Tage auf der Feinhefe ausgebaut.

Eine sanfte Farbe (Strohgelb) will uns Zurückhaltung andeuten, die duftige Frucht (Apfel, Pfirsich, Birne, Aprikose, Orange, Ananas) steigt allerdings recht flott empor und sowohl wir als auch der Wein geben jene Haltung auf. Zarte Würze von nassen Kieseln und feuchtem Stroh, Flintfunken, Honig und Holunder beleben die sanfte Süße des Bouquets und wenn unsere Zungen die meisterliche Balance von Süße, Säure und Mineralität abbekommen, wird es vollends heiter und frisch. Diese Leichtigkeit transportiert allen Ballast unseres Alltags zur Tür heraus und gibt uns des Abends das, was wir so dringend brauchen: Erholung!

Ab sofort bis mindestens 2028+.