Barba
„i Vasari“ DOC Montepulciano d’Abruzzo, rosso 2022

Wundervoll saftiger und druckvoller Rotwein – nicht nur Powerfans werden begeistert sein!

In vielen Weinbaugebieten und bei vielen Weinfreundinnen und Weinfreunden hat in den vergangenen Jahren eine bewusste Hinwendung zu lokalen Rebsorten stattgefunden. Sicherlich auch als Teil einer Gegenbewegung zu der immer weiteren Verbreitung der berühmten – und auch wirklich exzellenten – Global Player-Sorten, bei denen Cabernet- Sauvignon, Merlot, Tempranillo und Chardonnay in der ersten Reihe stehen. Aus denen werden zwar – eigentlich fast überall in der Weinwelt – großartige Weiße und Rote gekeltert, aber es fehlt eben bisweilen an der regionalen Verwurzelung. Zudem lebt auch der Weingenuss von der Abwechslung! Eine überaus interessante regionale – man könnte sagen: autochthone – Rebsorte ist der Montepulciano, der in der Mitte und im Süden Italiens seine Heimat und sein hauptsächliches Verbreitungsgebiet hat. Nur, um Verwechslungen zu vermeiden: Es handelt es sich hier um die Rebsorte Montepulciano, nicht um den gleichnamigen Wein aus der Toskana, der aus der Sorte Sangiovese beziehungsweise einer Spielart gekeltert wird. Die Brüder Barba haben ihr modern ausgestattetes Weingut vor über 30 Jahren in Scerne di Pineto am Fuße des Colle Morino aufgebaut, nach Pescara sind es etwa 30 Kilometer in Richtung Süden, Rom liegt mehr oder weniger auf der gleichen Höhe nur eben auf der anderen Seite der Abruzzen, die bis auf knapp 3000 Meter Höhe reichen. Die Fratelli Barba bewirtschaften knapp 70 Hektar Reben, daneben kultivieren sie Olivenhaine, betreiben Viehwirtschaft sowie ein Agriturismo. Bei ihren Rotweinen konzentrieren sie sich auf die Rebsorte Montepulciano und haben es sich ein wenig zur Aufgabe gemacht, das große Potenzial dieser Sorte zu heben. Mit ihrem Topwein „i Vasari“ sind sie dabei auf einem sehr guten Weg. Die durchschnittlich etwa 35 Jahre alten Reben wachsen auf kalkhaltigem Lehm, die zwei Hektar große Lage ist nach Südosten ausgerichtet. Der Ertrag ist hier auf circa 40 Hektoliter pro Hektar reduziert, der Montepulciano kann deutlich mehr produzieren. Geerntet wird in der zweiten Oktoberhälfte, denn die Sorte ist spätreifend. Die Trauben werden in kleineren Boxen ins Gut gefahren, die Vergärung findet temperaturreguliert in Eichenholzfässern statt, später reifen die Weine gut ein Jahr lang im Eichenholz, kurz und gut: Barba betreibt richtig viel Aufwand. Der „i Vasari“ duftet nach reifen Kirschen, Brombeere und Cassis sind ebenfalls dabei, genau wie eine Spur Rauch und zarte Vanille, alles unterlegt mit viel Würze. Am Gaumen dann eine wohl temperierte Säure, dazu satte, schmelzende Gerbstoffe, erneut zeigt sich viel rote Frucht, vor allem Kirsche, aber auch Brombeere und Holunder. Der Wein ist herrlich zugänglich und schiebt dabei ganz enorm an, das macht einfach Spaß – und zwar nicht nur den obligaten Powerfans, denn der „i Vasari“ hat richtig Schliff. Ein fantastischer Begleiter zum einem Steak oder einem kräftigen Pasta-Gericht. Und das zu einem sehr attraktiven Kurs.

Jetzt bis 2032.