Eleganz, Tiefe und Geschichte: Friauls Friulano und seine Wurzeln im Bordelais
Schon vor über 50 Jahren galt Friaul-Julisch Venetien als das „gelobte Land“ der aufstrebenden italienischen Weißweinszene. Talentierte Winzer, die sich neue Weinbautechnologien zu eigen machten, wurden zu Legenden. Dieser privilegierte Status gilt bis heute, zumindest auf nationaler Ebene – im Ausland sind die Weine des idyllisch zwischen Alpen und Adria gelegenen Anbaugebiets immer noch weniger bekannt. Etwa 75 % der Produktion entfällt auf Weißweine, und obwohl das Friaul vor allem für Chardonnay, Pinot Bianco, Pinot Grigio und Sauvignon Blanc bekannt ist, machen sich namhafte Häuser wie Livio Felluga längst auch einen Namen mit heimischen Sorten. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Friulano, einst bekannt als Tocai Friulano. (Nach einer Intervention der ungarischen Region Tokaji wurde der Namenszusatz „Tocai“ durch einen EU-Erlass untersagt.) Interessanterweise ist auch Friulano nicht der ursprüngliche Name, denn tatsächlich handelt es sich um eine alte Rebsorte aus dem Bordelais, bekannt als Sauvignonasse, die dort mittlerweile kaum noch eine Rolle spielt. In den Colli Orientali del Friuli jedoch entsteht daraus dieser erfrischend knackige, nussige Weißwein, der sein Terroir vollendet widerspiegelt. Er präsentiert sich im Glas in einem hellen, leuchtenden Strohgelb. Die klare und strahlende Farbe weist auf seine Frische und Jugendlichkeit hin, während grünliche Reflexe seine Lebendigkeit unterstreichen. In der Nase entfaltet sich ein intensives und zugleich verführerisches Bouquet. Es dominieren tropische Fruchtaromen, wobei Melone und Mango besonders hervorstechen. Diese fruchtigen Noten werden durch eine subtile Nuance von Rauch ergänzt, die dem Wein eine interessante Tiefe gibt. Feine Kräuternoten machen den Duft noch komplexer und vielschichtiger. Am Gaumen überzeugt der Friulano durch seine lebendige Säure, die perfekt mit seiner seidigen Textur harmoniert. Die bereits in der Nase erkennbaren Aromen reifer Früchte setzen sich fort und werden durch feinwürzige Kräuternoten ergänzt. Diese Kombination verleiht dem Wein nicht nur Frische, sondern auch unerwartete Tiefe und Struktur. Der Abgang ist frisch und leicht parfümiert, mit einem angenehmen und anhaltenden Mundgefühl. Noten von Bittermandeln geben dem Friulano eine leicht bittere Note. Eine leichte Restspannung hält ihn bis zum letzten Moment lebendig. Sein kräftiger, fruchtiger Abgang macht ihn zu einem idealen Begleiter von Vorspeisen und Fischgerichten, aber auch zu einem originellen aperitivo. Kurz: Mit seiner frischen Eleganz und überraschenden Tiefe ist der Friulano von Livio Felluga geradezu der Inbegriff friaulischer Winzerkunst – und der Beweis, warum Friaul-Julisch Venetien noch immer als die Weißwein-Hochburg Italiens gilt.
Ab sofort und bis 2028.
Livio Fellugas Friulano besitzt eine ganz eigene Persönlichkeit und Typizität. Ein würziger, seidiger, von Mineralität geprägter, ausdrucksstarker Weißwein!