Livio Felluga
„Vertigo“ IGT Rosso delle Venezie, rosso 2022

Erlebnis im Glas: Wie der faszinierende „Vertigo“ unsere Welt auf den Kopf stellt!

Der Begriff Vertigo beschreibt im Allgemeinen ein faszinierendes Gefühl, das zwischen Schwindel und einem aufregenden, intensiven Erleben von Höhen und Tiefen liegt. Er steht für eine Bewegung, die uns aus dem Gewohnten herausreißt und uns mit einer neuen, dynamischen Perspektive konfrontiert: Vertigo symbolisiert den Moment, in dem Grenzen verschwimmen, die Welt sich dreht und uns zwingt, das Bekannte mit neuen Augen zu sehen. Eine Einladung, die eigene Komfortzone zu verlassen und die Spannung des Unbekannten zu genießen, ist auch dieser Vertigo, ein faszinierendes Beispiel italienischer Weinbaukunst aus dem renommierten Hause Livio Felluga: Glaubten wir bisher, dass Cuvées aus Merlot und Cabernet Sauvignon nur im Bordelais (oder allenfalls in Übersee) wirklich gut gelingen, so lädt uns dieser „Vertigo“ zu einem Abenteuer ein, das sich entfaltet, wenn wir den sicheren Boden verlassen und in Richtung Friaul-Julisch Venetien steuern. Hier, in den Weinbergen der ehemaligen Provinz Gorizia an der Grenze zu Slowenien, werden sorgfältig ausgewählte Trauben von Hand gelesen und anschließend schonend entrappt und gekeltert. Der Most wird bei kontrollierter Temperatur in Edelstahltanks vergoren, wobei die Maischegärung für eine intensive Aromenentwicklung sorgt. Nach 12-monatiger Reifung – teils in Stahl, teils in kleinen Eichenfässern – entwickelt der „Vertigo“ seine außergewöhnliche Komplexität und Eleganz. Im Glas präsentiert er sich in einem fast undurchdringlichen Purpurrot. Die Nase empfängt er mit einem verführerischen Bouquet: Saftige Zwetschgen und Feigen vereinen sich mit Aromen von Brombeeren und Himbeeren. Dazu gesellen sich würzige Noten von Muskatnuss, schwarzem Pfeffer und Tabakblättern, die dem Duft Tiefe und Charakter verleihen. Am Gaumen zeigt sich der „Vertigo“ kraftvoll und elegant zugleich. Fruchtige Akzente von Granatapfel und Granny Smith verbinden sich mit einem Hauch von Kaffeepulver und nussigen Nuancen, die in einen langen, feinherben Abgang münden. Dieser Rotwein besticht durch seine Ausgewogenheit zwischen seidiger Textur und lebendiger Frische. Er umschmeichelt den Gaumen mit einer Komplexität, die von Frucht, Würze und einer dezenten Holznote geprägt ist. Kurz gesagt: Der „Vertigo“ trägt seinen Namen zu Recht, denn er betört die Sinne, sprengt die Grenzen des Gewohnten und entführt uns geschmacklich in neue Höhen.

Ab sofort und bis 2032.