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Kraftpaket aus den Marken: Montepulciano trifft auf Sangiovese. 3 Sterne – VINIBUONI
Rosso Piceno, das ist die geschützte Herkunftsbezeichnung (DOC) für die Rotweine aus den Marken. Mit einem Rosso Piceno, das ist ein kleiner Alltags- und Weinkarten-Tipp, machen sie übrigens nur selten etwas falsch – damit haben sie eigentlich immer einen mindestens soliden, sauber balancierten und wunderbar zum Essen passenden Wein im Glas, selten weniger und meistens mehr! Und das „meistens“ trifft auch auf den Piediprato zu. Damit sich ein Wein aus den Marken Rosso Piceno nennen darf, muss er die beiden autochthonen Rebsorten Sangiovese (mit einem Anteil von 15 bis 50 %) und Montepulciano (mit einem Anteil von 35 bis 85 %) enthalten. Bis zu 15 % dürfen von anderen Rebsorten beigesetzt werden. Der Piediprato ist benannt nach dem gleichnamigen, rund 6 ha großen, Weinberg in der kleinen Gemeinde Spinetoli. Hälftig kommen hier Sangiovese und Montepulciano von rund 30 Jahre alten Rebstöcken in diese außergewöhnliche Cuvée.
Das Traditionsweingut Saladini Pilastri hat bereits Mitte der 1990er-Jahre komplett auf biologischen Anbau umgestellt und legt bei der Produktion höchste Maßstäbe an Nachhaltigkeit und Qualität. Nach der Lese im Oktober fermentierten die Trauben für 20 Tage temperaturkontrolliert im Edelstahl und kamen dann zum Ausbau für 12 Monate ins französische Barrique.
Wir sagen es gleich wie es ist: Zu diesem Preis gibt es in ganz Italien wenig vergleichbare Sangiovese-Cuvées in dieser herausragenden Qualität. Und auch in den Preisleveln darüber muss man sich schon auskennen und umschauen. In dunklem Purpur schmiegt sich der Wein ins Glas und verlockt gleich mit einem satten Fruchtbouquet von Amarenakirschen, dunklen Waldfrüchten und Johannisbeeren (alles sehr frisch, dabei reif, aber nicht eingekocht) nebst einem Hauch Zitronenmelisse. Der 2021er erweist sich am Gaumen zudem sehr anregend, geradezu erfrischend: die roten Früchte nehmen zu, die Tannine grundieren das sehr samtig. Uns gefällt die Saftigkeit, mit der diese Cuvée über den Gaumen gleitet und animiert und die erdig-würzige Komponente (Belem-Pfeffer, ein Hauch Ras el-Hanout), die er mit etwas mehr Luft im Glas offenbart. Ein so seriöser wie animierender Wein, bei dem man die rotfruchtige Komponente durch leichtes Herunterkühlen noch intensivieren kann – was sich gerade angesichts der Grillsaison ausnehmend gut macht. Eine ziemlich sichere Bank, der „Piediprato“ von Saladini Pilastri, dessen Wandlungsfähigkeit immer wieder begeistert.
Ab sofort (vor dem Genuss etwas belüften, evtl. leicht gekühlt servieren) bis 2030.
Der Rosso Piceno „Piediprato“ von Saladini Pilastri ist ein vielschichtiges Aroma-Kraftpaket mit Noblesse und Esprit. Herausragend!