Unwiderstehlicher Cannubi-Boschis-Barolo – was ein Charmeur!
97/100 – James Suckling
96/100 – Robert Parker Wine Advocate & Falstaff
95/100 – Wine Enthusiast, Wine Spectator & Vinous
Von all seinen Weinen war dieser hier immer der erklärte Lieblingswein von Luciano Sandrone. Auch wenn der Barolo heute nicht mehr so heißt, ist es doch seine Interpretation der Grand-Cru-Lage Cannubi-Boschis. Aus diesem Weinberg ist 1978 sein erster Barolo entstanden und mit dem 1985er-Jahrgang ist er weltberühmt geworden. Im Jahr 2013 hat er den Wein in „Aleste“ – zu Ehren seiner Enkel Alessia und Stefano – umbenannt. Daran kann man ermessen, was ihm seine Familie bedeutet hat. Und es ist diese Familie, die das Lebenswerk des großen Erneuerers der Langhe weiterführt, nachdem er im Januar 2023 nach längerem Leiden verstorben ist. Seine Tochter Barbara, sein Bruder Luca, dessen Frau Mariuccia, Alessia und Stephano sowie der Neffe Giacomo sind eine eingeschworene Truppe, die hier einen faszinierend charmanten „Aleste“ erzeugt hat. 2020 war ein Jahr mit ständig wechselnden Wetterperioden von trocken und warm zu kühl und feucht, bis ein heißer Sommer im September von einigen Gewittern unterbrochen wurde, wonach es wieder trocken wurde und die Trauben perfekt ausreifen ließ. Die Lese fand zwischen dem 8. und 13. Oktober 2020 statt. Die Nebbiolo-Trauben des „Aleste“, wurden nach dem Entrappen und der Spontangärung in offenen Edelstahl-cuves vergoren, um dann in französischen 500-Liter-tonneaux die erste Reifephase zu durchlaufen, um später noch einmal 18 Monate auf der Flasche zu reifen.
Den Barolo „Aleste“ möchte man, nach dem ersten Nippen, gar nicht mehr. Er hat unglaublich viel Charme, verströmt enorm viel Sinnlichkeit. Im Duft bilden Amarena-Kirschen und Pflaumen in Verbindung mit Hibiskus, Rosen und Veilchen den Auftakt. Dazu kommen Noten von Mokka, Süßholz, etwas Teer und Leder, Steinpilze und Unterholz, sowie Torf und Gestein. Was schon in der Nase so verführerisch und offen wirkt, präsentiert sich am Gaumen mit einem nahtlosen Übergang von einer saftig schwarzen und fleischigen Frucht hin zu einem seidig eleganten Tannin. Das ist ein mundfüllendes, intensives Erlebnis, bei dem man nur innehalten und jetzt schon genießen kann. Hier gibt es wieder diese herrlich reife Kirsch- und Pflaumenfrucht, süße Gewürze, Anklänge von schwarzem Tee, etwas Eiche und Süßholz. Vor allem aber gibt es hier eine begleitende, kräftige, aber bestens integrierte Säure und eine brodelnde Mineralität – einfach hinreißend schön!
Sollte karaffiert werden, ab sofort und bis etwa 2044 ein Genuss.
Sandrones „Aleste“ ist ein Barolo aus der weltberühmten Lage Cannubi-Boschis. Der 2020er zeigt er sich als perfekter Charmeur, hat große Tiefe und Klasse.