Cantina del Pino
„Ovello“ Barbaresco DOCG, rosso 2019

95+ Punkte: „enormous quality“ – Monica Larner (Robert Parker WINE ADVOCATE) | 95 Punkte – VINOUS

Struktur und Substanz für eine kleine Ewigkeit – einfach spektakulär!

Eine knifflige, aber immer spannnende Aufgabe: Unter den drei hervorragenden Lagen- Barbaresco „Albesani“, „Gallina“ und „Ovello“ der Cantina del Pino einen Favoriten auszumachen. Denn im Grunde sind sie – bei all ihrem grandiosen Format und ihrer atemberaubenden Qualität („familiäre Vorbelastung“ vom Feinsten!) – in ihrer individuellen Ausprägung doch zu unterschiedlich. Zusammen ergeben sie ein facettenreiches und faszinierendes Spektrum des Könnens von Franca Miretti und Renato Vacca, denen es gelungen ist, das großartige Terroir der Lagen zum Sprechen und Klingen zu bringen. Was die Weine des grandiosen 2019er-Jahrgangs miteinander verbindet, ist das Plus an Substanz, Kraft und in jeder Hinsicht staunenswerter Struktur. Am meisten Eindruck in diesem grandiosen Triumvirat hinterlässt letztlich der „Ovello“ mit seiner monumentalen, distinguierten Mächtigkeit und aristokratischen Noblesse. „Ovello“ gilt als einer der besten Weinberge in Barbaresco und im ganzen Piemont. Es ist die am nördlichsten positionierte Lage in Barbaresco, die in einer 90 Meter langen Klippe zum Fluss Tannaro abfällt. Der Weinberg ist nach Süden und Südwesten ausgerichtet, die Reben stehen auf kalkreichen Böden mit Ton und Sand. Die Nase ist anfangs noch etwas verschlossen, es bedarf einer nicht zu zögerlichen Belüftung, um der Aromatik Tür und Tor zu öffnen, bis sie sich dann sinnlich dunkel und machtvoll vertrömt. Die Frucht hält sich – wie so oft bei diesem Wein – vornehm zurück, das aromatische Panorama ist zunächst in ein wolkiges Chiaroscuro gehüllt, Rauch und Weihrauch, Holzkohle und Asche, Graphit und Eisen, Stein, Fleisch und Erde bestimmen das Geschehen, bis sich dann dunkle Beerenfrüchte, rote Kirschen, Hagebuttenmark und Sanddorn davon lösen: ein komplexes, ja geheimnisvolles Duftbild. Am Gaumen entwickelt sich ein opulenter Entwurf, der zunehmend an Grandiosität gewinnt, sich dabei aber vor allem in der Vertikalen entwickelt. Viel Substanz, dichter Extrakt, raumgreifende, geradezu expansive, dabei reife Tannine – „I love the extreme focus of this wine.“ (Monica Larner, Wine Advocate, über den nach 2010 höchstbewerteten „Ovello“) – und eine so distinkte wie ideal proportionierte Säure, die unbeirrt gen enorm langes Finish fließt. Ein atemberaubender Barbaresco, der die kreidige Kalkigkeit des Terroirs par Excellence vorführt, dabei feinste Widerhaken setzt. „Ovello“ bedeutet Tiefe und weit gefasste Größe, außerordentliche Harmonie bei gleichzeitiger Komplexität, perfekt von der Nebbiolo-Rebe übersetzt, Kraft, Volumen, Mineralität und eine euphoriesierende Strenge ranken in völlig organischer Weise in den Himmel. Eine faszinierende und faszinierend monumentale Hommage an die wunderschöne Hügellandschaft des Piemonts, ungemein intensiv, linear und doch in gewisser Weise nachgiebig. Hier werden sämtliche „Möglichkeiten“ eines Barbarescos bis zum Anschlag ausgereizt. Ein unwiderstehlicher Gigant, für die Ewigkeit gemacht!

Erst einmal im Keller „vergessen“, dann ab etwa 2027 bis 2042+ ein Traum!