Der freundliche Rote aus dem Piemont in Perfektion
Auf den gerade einmal sieben Hektar, die von Familie Vacca um die Dörfer Barbaresco und Neive bewirtschaftet werden, zelebriert die Cantina del Pino das Hohelied des piemontesischen Weinbaus und setzt dabei Maßstäbe. Sie produziert jede der regionstypischen Kreszenzen mit einer eigenen eleganten Handschrift. Der Dolcetto, der neben Nebbiolo und Barbera zu den wichtigsten Sorten des Piemonts gehört, macht dabei keine Ausnahme. Der Name Dolcetto kann leicht auf eine falsche Spur bei der Geschmackserwartung führen, denn direkt übersetzt heißt das etwa „kleiner Süßer“ – dabei wird er in aller Regel trocken ausgebaut. Es gibt allerdings noch zwei andere Theorien zu dem Namen. Die erste besagt, dass sich das Wort etymologisch von dem aus dem piemontesischen Dialekt stammenden Wort duzet oder duset (andere Quellen nennen dosset) ableitet, was in der Region ein Begriff für die sanften Hügel ist, auf denen die Reben wachsen. Die zweite Theorie besagt, dass der Begriff als Kontrast zu den anderen großen Trauben der Region gemeint ist und eher mit freundlich oder sanft übersetzt werden sollte. Und tatsächlich: Im Vergleich mit Nebbiolo und Barbera ist der Dolcetto in Sachen Tannin und Säure deutlich milder unterwegs. Das macht ihn gerade bei magenempfindlichen Weinfreunden besonders beliebt. Was allerdings nicht bedeutet, dass es dem Dolcetto an Komplexität und Charakter mangelt, was die Cantina del Pino hier wunderbar unter Beweis stellt. Die meiste Mühe stecken Franca Vacca und ihr Team dabei in die naturnahe und behutsame Pflege der Weingärten, damit die Trauben eine optimale Umgebung zum Wachstum haben und dann nach der Lese in aller Ruhe mit minimalem Eingriff zu herrlichen Weinen reifen können. Nach der Lese wird der Dolcetto ausschließlich im Stahltank ausgebaut, um die phänomenale Fruchtaromatik nicht mit Holz in irgendeiner Form zu verfälschen. Das Glas nimmt der Wein in einem tief dunklen, fast violetten Dunkelrot blickdicht in Besitz und verströmt ein intensives Frucht-Parfüm von frischer Himbeere, Blau- und Johannisbeere, dazu ein guter Schuss hausgemachter Erdbeerbowle, die von könnender Hand mit Zitronenverbene, Melisse, Lavendel und einer Nelke verfeinert wurde. Das ist so sensationell sommer-duftig, dass man sich davon fast etwas hinters Ohr tupfen möchte – doch Vorsicht: Der Dolcetto ist so farbintensiv – das gibt Flecken! Am Gaumen wirkt der Wein wie ein sommerlicher Beerensalat mit Heidelbeeren als Hauptbestandteil, Schattenmorellen als Frischekick und einem kreativen Dressing in dem vorsichtig Dulce de Leche zum Einsatz kam, was dem säuerlichen Spiel der Früchte einen herrlichen Schmelz gibt. Die fruchtige Frische bildet das Herzstück dieses besonderen Dolcettos, der aber nicht bei der Frucht stoppt, sondern in einem langen Finale endet, in welchem er noch warme Gewürzaromen mit Lorbeer und Piment zeigt und einen Hauch von Marzipan. Dieser herrlich saftige Dolcetto passt gut zu einfachen Pasta-Gerichten oder einem Schinkenbrett – oder einfach so …
Ab sofort bis 2026+.
Der Dolcetto der Cantina del Pino ist mehr als nur ein top Speisenbegleiter. Er überzeugt mit breiter Fruchtfülle, milder Säure und harmonischer Balance.