Massolino
Langhe Nebbiolo DOC, rosso 2022

„Kleiner Barolo“ für jeden Tag und absolutes Schnäppchen!

„Die Weine von Massolino zeichnen sich durch einen Stil aus, der die Klassik der alten Schule mit modernem Schliff verbindet.“ – Antonio Galloni (Vinous)

Wir gestehen, auch als Weinhändler und allem Bewusstsein um die Faszination gereifter Weine, sind wir doch oft auch ungeduldige Menschen. Wir lieben Barolo, die Königsklasse italienischer Rotweine. Doch Barolo ist ebenso wie Burgunder eine Diva, braucht Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit. Und viele von Ihnen, teilen dieses Los, fragen uns nach trinkreifem Ersatz für Barolo. Wir empfehlen hier oft die deutlich früher reifen Barbaresco- oder Nebbiolo-Weine aus dem Valtellina (Ar.Pe.Pe) und nördlichen Gefilden wie Gattinara (Antoniolo). Trotzdem hat auch Massolino einen Wein dieser Kategorie zu bieten, den Langhe Nebbiolo.

Er stellt vom Konzept her so etwas wie einen trinkfertigen Barolo dar, der in seiner Jugend schon die feinen und schätzenswerten Eigenschaften der Nebbiolo-Traube zum Klingen bringt. Ausgebaut in slawonischer Eiche, hat dieser Nebbiolo von Massolino so gar nichts mit den modern hochgezüchteten Baroli, die jedermann (und möglichst bald) schmecken sollen, aber nicht viel von ihrer Region zu erzählen wissen gemein. Nein, das ist ein von größter Trinkfreude geprägter Nebbiolo, dessen feine Tannine und präsente Frucht eine Geschmeidigkeit an den Tag legen, die ein guter Barolo erst nach mehreren Jahren Reife zeigt. Er zieht uns sofort nach Einschenken in seinen Bann, das Glas geben wir so schnell nicht mehr aus der Hand! Die Reben für diesen köstlichen Nebbiolo stehen in den besten Lagen unseres Traditionsguts in Serralunga, und er kann daher mit Fug und Recht als kleiner Bruder der Weltklasse-Baroli von Massolino bezeichnet werden. Dieser klassische Wein des Familienbetriebs besitzt ein dramatisch günstiges Preis-Genuss-Verhältnis und ragt qualitativ aus der Masse gleich- und gar höherpreisiger Piemonteser Weine heraus.

2022: Im vielleicht informativsten Barolo-Buch, der L’Enciclopedia delle Grandi Vigne del Barolo, kurz „Barolo MGA vol. I“ (dritte Edition), Alessandro Masnaghetti und Paolo De Cristofaro zeichnen hierfür verantwortlich, wird der Jahrgang 2022 als eher warm, mit früher Lese aber wenig Regen umrissen. Für eine Urteil in der Jahrgangstabelle war man sich noch nicht sicher, die Zeit zu kurz (was für die Seriosität der beiden Piemontkoryphäen und die Güte des sorgfältig recherchierten Buches spricht). Allerdings sprechen viele Winzer, die wir auf unserer letztjährigen Reise besuchten, von einem balancierten und zugänglichen Jahrgang. Genau dies kommt dem Langhe Nebbiolo besonders entgegen, betont 2022 doch so die Eleganz der Nebbiolo-Traube und unterstreicht die besondere Zugänglichkeit dieser Weine, eine unserer Meinung nach ihrer schönsten und willkommensten Eigenschaften.

Ein leicht gedecktes Ziegelrot deutet bereits die Feinheit an. Überextraktion, die vom ersten Schluck an beeindrucken soll, bei genauerem Hinschmecken aber der Reifeprüfung über einen Abend und einer ganzen Flasche lang nicht und niemals standhält, weil die innere Tiefe fehle, ist hier nicht das Thema. Der Nebbiolo aus der Langhe duftet schon jetzt verführerisch nach Erdbeeren und Himbeeren, darüber etwas Pfeffer, der für eine weitere aromatische Facette sorgt. Am Gaumen sind die Tannine nicht nur geschmeidig, sondern strukturieren den Wein, der eine feine Fleischigkeit besitzt, aber den Gaumen nicht austrocknet, gekonnt. Feine balsamische Noten umgarnen die Erdbeerfrucht. Das erinnert (zum Bruchteil des Preises eines großen Barolo) an die Vorzüge des königlichen Weins aus Norditalien. Weitere Schritte (und Schlucke) in diese Richtung ergeben sich da fast von selbst. Und wer einmal die grandezza eines gereiften Barolo erleben will, kann mit diesem Wein die Zeit, bis die Preziosen im Keller gereift sind, ganz wunderbar überbrücken. Zwei Fliegen mit einer Klappe also – molto bene!

Ab sofort zu genießen, gewinnt mit Luft im großen Glas und kann mühelos bis 2032 reifen.