Dolcetto, der heimliche Star Serralungas
Massolinos Dolcetto d’Alba ist der vermeintlich einfachste Wein des Weingut, das als eine der ersten Adressen im Piemont gelten darf. Aber eigentlich ist er auch der heimliche Star. Das soll natürlich nicht heißen, dass er vergleichbar mit den Barolos des Weinguts wäre, mit Weinen aus großen Lagen, denn Massolino verfügt seit Jahrzehnten über die traumhaften Einzellagen Margheria, Parafada und Vigna Rionda. Aber in der Riege der Weine, die den Alltag zu etwas Besonderem machen, muss der Dolcetto keine Konkurrenz scheuen. Hier zeigt sich die Erfahrung aus über einhundertzwanzig Jahren Weinbau der Familie, aber auch die Ambitionen der jetzigen Generation, winzerisch alles richtig zu machen. So setzt man beim Dolcetto eben auf Qualität: 1896 zum ersten Mal von Massolino vinifiziert, werden heute nur die besten Trauben aus den eigenen Weinbergen ausgewählt und nach mäßig langer Fermentation und malolaktischer Gärung noch kurz in Stahl und Zement ausgebaut. Nach viermonatiger Flaschenreife gibt es ihn schließlich zu genießen.
Und er ist wahrlich ein Hochgenuss! Der Dolcetto d’Alba aus Serralunga von 2023 strahlt in leuchtendem Rubinrot. Sein Bouquet projiziert üppig-fruchtige Noten von Brombeere, Heidelbeere und Himbeere. Deutlich dezenter darüber ein Anklang von kühlem Menthol und würzigem Lakritz. Am Gaumen tun sich zunächst die Beeren hervor, lieblich und unbeschwert, dann, umso vollfruchtiger und herber, Pflaume. Die ausgewogenen Tannine bilden einen schönen Kontrapunkt, ebenso die sanften Süßholzanklänge. Im sehr trockenen Abgang verstärkt sich der würzige Charakter des Weins. Dieser Piemonteser ist ein junger Wein und will jung getrunken werden. Er braucht keine besondere Aufmerksamkeit vor dem Genuss, sondern ist wie ein Gast, der, sobald er den Raum betritt, für gute Laune sorgt. Er ist daher immer willkommen: zur Party, zum Grillen oder auch zum Abendessen in trauter Zweisamkeit.
Ab sofort bis nach 2028+.
Der Dolcetto d’Alba 2023 von Massolino: einer der wohl beeindruckendsten Dolcetti der über 128-jährigen Gutsgeschichte – ungemein intensiv und komplex.