Due Palmes großartiges Flaggschiff mit Höchstbewertung
„Drei Gläser“ – Gambero Rosso
Der „Selvarossa“ ist der Star im großen Portfolio der Cantine Due Palme, einer der größten Winzergenossenschaften Süditaliens. Regelmäßig fährt dieser Wein beim berühmten italienischen Wein-Guide Gambero Rosso die Höchstnote „tre bicchiere“, die begehrten „drei Gläser“ ein, eine Spitzenbewertung, auf die viele mehrfach so teure Weine oft erfolglos hoffen. Ein Beweis dafür, dass auch aus einem großen Betrieb Qualität der Spitzenklasse kommen kann. Um das zu bewerkstelligen hat die Genossenschaft, der heute von Melissa Maci, der Tochter von Angelo, der sie vor 35 Jahren gründete, geführt wird ideale Bedingungen geschaffen mit moderner Kellerei- und Labortechnik, permanenter Offenheit für Innovation, Gespür für Tradition und vor allem einem perfekt auf die Region zugeschnittenen Weingartenmanagement. Die Negroamaro- und Malvasia Nera Trauben für den Vorzeigewein des Weinguts werden in der regionstypischen Reberziehungsform, dem alberello pugliese kultiviert. Dabei wachsen die Rebstöcke ganz ohne Draht und Stützpfeiler als Einzelbuschform. Das senkt zwar die Erträge um rund ein Drittel im Vergleich zur konventionellen Reberziehung, liefert aber gesündere Trauben von deutlich besserer Qualität. Gut ein Fünftel der 2500 ha Rebfläche der Genossenschaft sind in dieser Methode bepflanzt. Die Trauben werden von Hand geerntet und ein Teil der Lese wird in den Kellern vor der Vinifikation zusätzlich getrocknet, um eine noch intensivere Konzentration zu erreichen. Zur Reife geht es dann für neun Monate in französische Barrique-Fässer, bevor er sich dann in der Flasche zur Vollendung entspannt. Das Ergebnis ist so dunkel, tief und dicht, dass nicht viel fehlt, um ein schwarzes Loch entstehen zu lassen. Führende Wein-Astro-Physiker gemahnen hier regelmäßig zur Vorsicht! Diese Gefahr wird beim Einschenken schon deutlich, denn das Rot ist so unbestimmbar dunkel und so blickdicht, dass zum Schwarz nicht mehr viel fehlt. Licht wird förmlich absorbiert – Vielleicht liegt das an der unfassbaren Menge an Sonnenlicht, die die Trauben der Region schon durch die geographische Lage bekommen, was durch die traditionelle Pflanzart noch intensiviert wird – Lichtsättigung wurde erreicht. In der Nase erleben wir eine olfaktorische Quadratur, man kommt kaum hinterher beim Sortieren der unfassbaren Aromenmenge. Da haben wir dunkle Beeren und davon ungefähr alle, eine Pflaumenvielfalt, die von frisch gepflückt bis zu Kompott reicht. Kräftige Waldaromen kommen dazu von nasser Kiefer bis Tannenzapfen und im Schlussakkord noch Muskat und Zimt. Wow. Da muss man sich vom Schnuppern kurz erholen, bevor es an den ersten Schluck geht. Auch am Gaumen zeigt sich der Wein als dunkle Urgewalt mit der Tendenz zur geschmacklichen Raumkrümmung. Massiv und dicht und wieder mit der vollen Kraft der dunklen Beeren und Pflaumen. Ohne Frage: mächtig! Aber dabei staunenswert komplex mit kleinen elegant kirschigen Säurespitzen, mediterranen Kräuternoten und einem tiefdunklen Waldaroma von Steinpilz und Tannennadeln. Der Abgang: anschmiegsam schokoladig mit würzigem Tabak und ewig lange – to the moon and back, mindestens.
Kulinarisch passt der „Selvarossa“ zu rustikaler Regionalküche (gerne mit Innereien!), edlen Fleischgerichte (Braten vom Lamm oder Wild) bis zu kräftigem Hartkäse – und das in einem kaum zu schlagenden Preis-Genuss-Verhältnis!
Ab sofort bis 2032+.
„Selvarossa“ 2020 von Due Palme ist eine Cuvée aus viel Negroamaro mit einem Hauch Malvasia Nera. Er ist das apulische Meisterstück von Angelo Masi!