Ein „leichtes“ Glas: schwereloser Einzellagen-Prosecco mit herrlicher Frische.
Das leichte Glas ist ein Zaubermittel jedes Gastgebers, seine Gäste die Anreise, die Strapazen des Alltags vergessen zu lassen. Die Heiterkeit des Zusammenseins soll so rasch beginnen, wie irgend möglich. Familie Adami scheint mit ihrem Prosecco di Valdobbiadene Superiore „Col Credas“ auch 2022 wieder die perfekte Handreichung in solcher Situation gefunden zu haben. Die Taschen voller Mitbringsel landen in der Küche, alle beschwerenden Kleidungsstücke hängen an Haken, die Hände sind frei – und das leichte Glas wird gereicht. Es soll hier keineswegs der Eindruck entstehen, dass es sich bei dieser Leichtigkeit auch nur entfernt um etwas Banales handeln könnte: die Adamis erschaffen Jahr um Jahr aufs Neue ihre Proseccos von Hand, mit allergrößter Präzision und Hingabe. Die oftmals steilen Hänge ihrer Weingärten lassen einzig Handlese zu, nach der alles Rebgut sehr flott in pneumatische Pressen gegeben wird. Der Most wird nach kürzester Standzeit von etwaigen Trübungen abdekantiert und vergoren. Nach sechs Monaten im Edelstahl geht es weiterhin flott in die klassischen Drucktanks zur zweiten Gärung („méthode charmat“), und das alles bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von 15 bis 17 °C. Die Schonung dessen, was der Weinberg hervorbrachte und damit dessen, was diese Einzellage ausmacht – die Adamis waren die ersten, die einen Einzellagen-Prosecco auf den Markt brachten) hat hier oberste Priorität.
Zitrone, Mandarine, Apfel, Birne, Akazien-, Jasmin- und Holunderblüte werden von magisch-subtilem Sprudel förmlich an die Nase gehoben. In völliger Schwerelosigkeit liegen die Aromen nimmer zu süßlich über dem Glas – selbst der Apfelplunder, die Noten von Rauch, Fels und Karamell sind nicht in raunendem Untergrund. Die Säure ist so belebend, die mineralische Würze so perfekt zurückgelehnt, dass man sich wundern muss, warum Prosecco nicht überall den Status als Erfrischungsgetränk innehat (dieser Begriff könnte durch ihn endlich einen Sinn erhalten, wenn man doch gemeinhin klebrige Süße und Eindimensionalität darunter versteht). Macht man sich beim „Col Credas“ auf die Suche nach Süße, wird man eigentlich erst im Abgang fündig (immerhin ist der Sprudler als „Extra Brut“ ausgewiesen), wenn Frucht und Säure sich in eine zarte Kadenz begeben und die Zweitschlucklust einsetzt. Mehr davon!
Ab sofort bis 2028.
Adamis Prosecco der Extraklasse, wie wir ihn lieben: Belebend, frisch und elegant. Superiore, denn er ist schlicht und einfach erhaben.