Moric
„Ried Schwemmer Lutzmannsburg“ Blaufränkisch 2021

Der Lutzmannsburger Lehmboden sorgt für Schmelz! 98 Punkte – PARKER, 99 Punkte – FALSTAFF

Mit dem „Alte Reben“ hat Roland Velich Blaufränkisch-Geschichte geschrieben. Er stammt vom Lutzmannsburger Plateau. Dort befinden sich auch die drei Rieden Maissner, Kirchberg und Schwemmer. Wie sehr sich diese drei Lagenweine durch den Boden voneinander unterscheiden, glaubt man erst, wenn man sie regelmäßig verkostet. Deshalb gibt es sie bei Moric – leider in sehr kleiner Stückzahl! – auch in eigenen Abfüllungen. In dieser Trilogie der Lutzmannsburger Einzellagen stellt die Riede Schwemmer den am tiefsten gelegenen Weingarten dar. Der Boden dieses Teils des so genannten Alten Weingebirges weist schweren, tiefgründigen Lehm auf. Damit ergibt sich eine hohe Wasserspeicherfähigkeit, was dem Blaufränkisch vor allem in den trockenen Jahrgängen zugutekommt. Die Bodenform verbindet diesen Teil des Mittelburgenlands mit den bekannt saftigen Exemplaren aus Horitschon oder Deutschkreutz. Sie zu kennen, ist nicht unwesentlich, weil sich dann auch in diesem vielleicht zugänglichsten Blaufränkisch-Typus in Moric-Spitzenliga eine ganz eigene Handschrift zeigt.

Wie sagt der Kenner dieser burgenländischen Rotwein-Spezialität nach dem ersten Schnuppern? „Das ist typische, reife Blaufränkisch-Frucht“! Was er damit sagen will: Keine kantige Gerbstoff-Signatur von Schattenmorellen, sondern eine klare Amarena-Kirsch-Duftnote kommt beim Ried Schwemmer von 2021 durch. Die ganz zart ausgeprägte Säure erinnert bei geschlossenen Augen fast an frische Heidelbeere. Wenn man sich Namenswitze nicht aus Prinzip versagt, könnte man schreiben: Wie eine Fruchtflut schwemmt der „Schwemmer“ das Beste der mittelburgenländischen Paradesorte über die Zunge! Intensive, nur zart herbe Schwarzkirsche und einen Tee-feinen Gerbstoff, den man erst im Nachhall so richtig bemerkt. Und final wird dann auch noch ein ganz feiner Holzton der „alten Schule“ schmeckbar. Was den Genuss dieses Blaufränkers noch erhöht, sei nicht verschwiegen: Leicht gekühlt, zeigt der „Schwemmer“ dann im großen Glas so richtig, was er kann. Schönste Süffigkeit mit klarer Herkunft und hohem kellertechnischen Niveau!

Ab etwa 2025 bis 2040.