AT-BIO-402
Die Steigerung des Besten – Heiligenstein-Rotfels, ein mineralisches Meisterwerk!
100/100 – James Suckling
17/20 – Jancis Robinson
Für Weine gibt es normale Lagen, aus denen stammen die Gutsweine, aus gehobenen Lagen kommen die Ortsweine, die richtig guten Stücke tragen meist schon den Namen eines Gewanns und es gibt exzellente Lagen, die heißen in Frankreich Grand Cru und in Deutschland Großes Gewächs, in Österreich werden sie 1. Lage genannt. Tja, und dann gibt es die ganz besonderen Terroirs, die oft noch einmal kleine Parzellen innerhalb einer an sich schon exzellenten Lage sind. Wir kennen das besonders aus dem Burgund, wo es an der Côte de Nuits viele tolle Crus gibt, aber einige eben noch einmal besser sind, um es am Beispiel auszudrücken: Es gibt rote Burgunder aus Chambolle-Musigny, die fein sind, aber dann gibt es auch noch die Lage Musigny, die eben noch feiner ist, bei Echézeaux und Grands Echézeaux verhält es sich ähnlich. Nach diesem Prinzip gibt es den Ried Heiligenstein und den Ried Heiligenstein-Rotfels. So ist es eben: Selbst wenn etwas schon sehr gut ist – es geht eben fast immer noch eine Spur besser, konzentrierter, geschliffener, finessenreicher. Das ist eine Steigerung, die wir genießen, die wir sehr zu schätzen wissen. Schließlich haben wir es beim Heiligenstein-Rotfels mit einem Solitär zu tun haben. Die biodynamisch bewirtschafteten Reben wachsen auf uralten, von Hand angelegten Steinterrassen, im Untergrund dominieren rote Sandsteine und sorgen für Spannung und Pikanz, die Ausrichtung geht in Richtung Süden und Südwesten. Die Gesteinsformationen in dieser Lage sind etwa 250 bis 280 Millionen Jahre alt, hier lassen sich noch Reste von Versteinerungen finden. Die Trauben werden von Hand gelesen, danach erfolgt eine schonende Ganztraubenpressung, die Vergärung findet mit natürlichen Hefen statt, klar, was sonst, wir haben es mit Biodynamie zu tun. Der Wein duftet fein und ziseliert nach etwas Rauch, dazu Feuerstein, das ist von Anfang an Mineralik pur, später kommt Grapefruit dazu, Pfirsich, auch feine Kräuterwürze, Fenchel, Minze, ganz dicht und delikat – bitte unbedingt ein großes Glas verwenden! Am Gaumen dann eine erhabene Konzentration, delikate Säure, ganz viel mineralische Würze, etwas reife Zitrusfrucht, das ist aber eher zart und verhalten, hier dominiert eindeutig der Stein mit großer Eleganz und profunder Nachhaltigkeit. Als der großartige Hannes Hirsch mit dem Jahrgang 2021 seinen ersten Rotfels präsentierte war die Fachwelt begeistert, 2022 legte er noch einmal nach. Der Jahrgang 2023 ist erneut ein kapitaler Erfolg – das ist ein wirklich großer Wein, und zwar weit über das Kamptal, weit über Österreich hinaus! Glückwunsch!
Ab sofort und bis 2045.
„Die Reben wachsen auf uralten Steinterassen. Rote Sandsteine im Untergrund ergeben Weine von einzigartiger Spannung und Pikanz ...“ (Weingut Hirsch)