Alves de Sousa
„Amphitheatrum“ by Quinta da Gaivosa Vintage Port 2020

Premiere: Einzellagen-Vintage-Port! 95 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE

95 Punkte: „Domingos Alves de Sousa hat einen fantastischen neuen Port namens Quinta da Gaivosa Vintage Port Amphitheatrum produziert. Er ist jetzt schon beeindruckend. Wenn er so altert, wie ich denke, wird er sogar noch beeindruckender sein.“ – Mark Squires (Robert Parker’s Wine Advocate)

Bis Anfang der 1990er- Jahre lieferte Domingos die Trauben an die großen Portweinhäuser des Douro- Tals. Ein Glück für uns alle, dass er sich irgendwann dazu entschied, eigene Weine zu vinifizieren. Der „Amphitheatrum“ nun übertrifft unseres Erachtens allerdings alles, was wir von Alves de Sousa in Sachen Vintage-Port bisher verkostet haben! Schon seine „Serienmodelle“ stammen aus vorzüglichen, um nicht zu sagen großartigen Lagen („Oliveirinha“ in Cima Corgo und „Gaivosa“ in Baixo Corgo), hier allerdings handelt es sich um einen „Single Quinta Vintage Port“ aus einer einzigen, im Zweifel Spitzenlage des Hauses. In diesem Fall aus der mit uralten Reben im Mischsatz bestockten Steillage „Vinha de Lordelo“. Kurz: Das ist die, wenn Sie so wollen, atemberaubende Port-Variante des genialen Rotweins aus der nämlichen Lage. Noch kürzer: ein absolut spektakulärer „SQVP“! Aber lassen wir doch den Macher zu Wort kommen:

„2020 war vielleicht das herausforderndste Jahr, das unsere Generation je erlebt hat. Das Jahr war von Anfang an sehr heiß, was zu einem deutlichen Vorsprung schon beim Knospenaufbruch führte. Ein verregnetes Frühjahr führte zu einem großen Druck von Falschem Mehltau, der auch die Blüte beeinträchtigte, was zu Einbrüchen in der ohnehin nicht üppigen Produktion führte. Die bescheidenen Mengenprognosen für das Jahr wurden durch den Sonnenbrand vom 22. bis 24. Juni noch verschlimmert. Die im Frühjahr angesammelten Wasserreserven ermöglichten jedoch einen guten Verlauf der Reifung. Der Eintritt in das letzte Augustdrittel markierte einen Wendepunkt – nach einem Regen am 20. August, der scheinbar willkommen war, um der Sommerhitze zu trotzen und die Reifung zu beenden ... beginnt eine plötzliche Austrocknung in den Beeren schnell. Das Ergebnis ... die Menge ging dramatisch zurück, in einigen Weinbergen um mehr als 50 %. Aber die Natur hat mit der einen Hand genommen und mit der anderen zurückgegeben – die Qualität ist wirklich außergewöhnlich! Die Konzentration, die Intensität war so groß, dass sie bei einer ersten Analyse einige Fragen aufwarf. Lordelo, der älteste Weinberg der Quinta da Gaivosa, der bisher als eine der besten Douro-Cuvées des Weinguts abgefüllt wurde, erreicht plötzlich ein Rekordniveau an Konzentration. Es war reiner Jahrgangsport direkt aus dem Weinberg! Die Konzentration war in der Tat immens... aber proportional auf allen Ebenen: Zucker, Aromen, phenolische Struktur, Säuregehalt... alles (!), was eine außergewöhnliche Intensität, aber auch eine bemerkenswerte Ausgewogenheit garantierte! Einzigartige Bedingungen für einen fantastischen historischen Meilenstein – genau 200 Jahre nach 1820, dem Jahrgang, in dem ähnliche Bedingungen die Geschichte des Portweins für immer verändert haben.“ 200 Jahre später hat sich in Sachen Weinbereitung allerdings nicht viel verändert, die Methoden sind ähnlich, nur die Präzision hat zugenommen: sehr langsame spontane Gärung in „Mikro-lagares“ bei niedriger Temperatur (17 °C, um die delikaten Aromen der Rebsorte zu erhalten, Traubentreten inklusive); die Gärung wird dann durch Zugabe von neutralem „aguardente“ (Weinbrand, 77 Vol.-%) gestoppt, um ein optimales Gleichgewicht zwischen natürlicher Süße, dem Alkohol und der Struktur des Weins zu erreichen und den intensiven, möglichst puren Ausdruck der Frucht zu bewahren. Danach reifte der Port zwei Jahre lang in Holzfässern unterschiedlicher Größe.

Im Glas völlig opak, von tief rubinroter Farbe, der Duft eine Explosion von Aromen! Üppige Blütennoten, geradezu dekadente Frucht (rezent, fast überreif und getrocknet: Wildbeeren, Pflaume, Aprikose), ätherisch-balsamische Kräuter (Eukalyptus, Minze), Tabak- und Graphitnoten. Immens komplex, dabei eine gelassene Wildheit, wie sie nur ein junger Vintage- Port aufweist. Dann aber auch von einer unglaublichen Präzision, die genau diese Jugend Lügen straft. Feigen und Heidelbeeren, mit getrockneten Aprikosen und kandierten (Blut-)Orangen unterlegt, Kirschsüße und -säure im Abgang, dann, recht unvermittelt, raumgreifend mineralisch, verblüffend konzentriert, behält dabei allerdings seine leichtfüßige, traumwandlerisch sichere Eleganz! Er trifft jede einzelne Geschmacksknospe (die dann auch prompt „erblüht“), aber mit einer entwaffnenden Sanftheit, die Gerbstoffe sind in ihrer Finesse geradezu dezent. Oder, wie es Mark Squires beschreibt: „Gut definiert, strukturiert und mit kontrolliertem grip im Abgang, und dann nur noch absoluter Hedonismus“!