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97 Punkte: „Die Essenz des Callet … mit unglaublicher Finesse und Frische“ – Robert Parker WINE ADVOCATE
Wieder einmal Texturwunder und nach wie vor sicherlich spannendster Wein der Balearen!
Um den englischen Dichter John Donne bzw. seinen späten Adepten Hugh Grant (als Will Freeman in dem Film „About a boy“) zu paraphrasieren: „No wine is an island! – Some wines are islands, this wine is a b****y island – it’s b****y Mallorca!“. Und weniger aufgeregt: Wenn es einen Wein gibt, der wie kein anderer die Geschichte, die Kultur, das Terroir Mallorcas verkörpert, dann ist es der „Grimalt Caballero“, dann war es mit Sicherheit spätestens der letzte Jahrgang, mit dem, werte Kunde, unseres Erachtens, eine neue, hoffentlich lange anhaltende Ära eingeläutet wurde. Nicht nur für die Winzer auf den balearischen Inseln, nicht nur auf der iberischen Halbinsel, sondern für alle, die wir uns für (ein enorm strapaziertes Wort, aber es passt nun einmal) authentische Weine, Weine mit einem echten Sitz im Leben und der Historie interessieren. Von nun an gibt es kein Zurück mehr!
Die Trauben für den „Grimalt Caballero“, eine Cuvée aus 70 % Callet und 30 % Fogoneu stammen von zwei kleinen, von eisenhaltigen Ton und Lehm geprägten Einzellagen – „Viña Petita“(0,34 Hektar) und „Viña Ermassos“ (0,6 Hektar) – mit 50 bis 60 Jahren alten Rebstöcken, Sie werden in Edelstahlbehältern spontanvergoren und in gebrauchten 600-Liter-Barriques aus französischer Allier-Eiche 14 Monate lang ausgebaut – und auf eine leider wieder allzu homöopathisch anmutende Zahl von Flaschen abgefüllt … Aber wir erfreuen uns an dem, was da auf uns wartet. Und das ist auch im Jahrgang 2020 ziemlich göttlich! Wie der Vorgängerjahrgang (96 Punkte, und um es mit den Worten von Luis Gutiérrez (Wine Advocate) auszudrücken: „seamless palate, nicely textured … sparkling freshness“) einfach wieder schlicht grandios! Der 2020er hat ein vergleichsweise feuchtes Jahr hinter sich, in der ersten Jahreshälfte betrug die Niederschlagsmenge 481 l/ m2 (zum Vergleich: Im Jahr davor waren es insgesamt (!) 453 l/ m2), in den Monaten von Juli bis Dezember waren es dann magere 122 l/m2. Und das Ergebnis dieses (sagen wir einmal vorsichtig) „ungewöhnlichen“ Jahrs? Ein wunderschöner, mit 12 Vol.-% Alkohol herrlich schlanker Wein, dem der ganze Wasserstress, dank zweier lokaler Rebsorten (Callet! Fogoneu!) offenbar nichts anhaben konnte. Wir jedenfalls, werte Kunden, sind auch von diesem Ausnahme-„Grimalt Caballero“ wieder einmal völlig begeistert! Wieder eine dieser wunderbaren Eruptionen von leuchtend dunkelroter Waldbeerenfrucht (die im Verlauf dieses „Lavaflusses“ immer heller, duftiger, zuweilen zart und tatsächlich köstlich kirschiglaktisch wurde), Wildblumen und -kräutern, balsamischen Gewürznoten, Blutorangenschale und darunter immer eine zart-rauchige Kühle. Am Gaumen bemerkenswert präsent und (trotz der „schmalen“ 12 Vol.-%) substanziell, dabei federleicht, eine glockenhelle, von roten Johannisbeeren, Himbeeren und aromatisch-zitrischen Elementen (wieder Blutorange, Grapefruit und membrillo mit Sanddornzugabe) geprägte Säure, die bis ins Finale und den minutenlangen Nachhall „hineinmäandert“ und einen wichtigen Anteil an der oben zitierten „sparkling freshness“ des Weins hat. Der animierende grip, der die kühle Frucht auch noch im langen Nachhall flankiert, ist Teil des bekannten und liebgewonnenen Programms, das der „GC“ so aufreizend lässig und routiniert abspult: schiere Schönheit, berückende Komplexität (oder wunderbare „Schrägheit“ …) und Eleganz – man möchte sich daran berauschen! Ein Ausnahmewein, von dem es nur 980 Flaschen für die ganze Welt gibt – skandalös! Und himmlisch!
Ab sofort (gerne am schon Vortag öffnen und dann bei 14–16 °C, genießen), Potenzial für gut 15 Jahre und mehr.
Ein einzigartiger, ein großartiger Wein von über 60jährigen Reben ist der „Grimalt Caballero“ 2020, der nur in ausgezeichneten Jahrgängen produziert wird.