Ortega
„Versión Original“ DO Bierzo, tinto 2021

Das Original: hinreißend authentischer Mencía aus dem Bierzo, der „burgundischsten“ Weinbauregion Spaniens!

Und immer wieder Bierzo! Die Weinregion im Nordwesten Spaniens (D. O.-Status seit 1989), die offiziell Kastilien zugerechnet wird, klimatisch und „spirituell“ aber viel eher dem grünen Galicien verwandt ist, zählt mit seinen nur knapp über 2.850 Hektar Rebfläche zu den kleineren Weinanbaugebieten Spaniens. Es gibt hier annähernd 2.200 Weinbauern, von denen fast die Hälfte Genossenschaften angehören, die Zahl der Weingüter beläuft sich auf gerade einmal 79. So weit, so beschaulich. Und doch handelt es sich hier um eine über die Maßen dynamische Region, deren wichtigste Rebsorte – Mencía – die interessierte Weinwelt in Atem hält. Ein kleiner Exkurs: Mencía (in Portugal heißt die Sorte „Jaen“ oder „Jaen du Dão“) stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Provinz Salamanca bzw. aus dem Bierzo (Provinz León), obschon die Rebsorte erst Ende des 19. Jahrhunderts nach der Phylloxera-Katastrophe erwähnt wird. Jüngste genetische Untersuchungen haben ergeben, daß die als in der zentralportugiesischen Region Dão heimisch angesehene Sorte Jaen mit Mencía identisch ist. Die Tatsache, dass Mencía in Spanien eine deutlich größere genetische Vielfalt als die Jaen-Reben im Dão aufweist, unterstreicht den spanischen Ursprung, die origin story dieser Rebsorte. Es kann kein Zufall sein, dass Verónica Ortega diesen Top-Mencia, der nach der neuen Lagenklassifikation des Bierzo das Attribut mittlerweile „Viña Clasificada“ (entspräche einem burgundischen Premier Cru) trägt, ausgerechnet „Versíon Original“ genannt hat. Und „natürlich“ stammt dieser Wein von 100 Jahre alten Rebstöcken aus zwei inzwischen weinweltweit berühmten, von sandigen Böden geprägten Lagen aus Vatuille de Abajo, den lieux-dits Villegas und El Castro!

Wie bei allen 2021ern von Verónica zeigt sich die Mencía- Traube von ihrer verführerisch floralen Seite, deren Charme eine geradezu mangnetische Anziehungskraft besitzt! Dazu helle Kirschen mit süß-säuerlichem Kern, (Beeren-)Fruchtschmelz, „Maulbeerbläue“ und Myrtenduft, mit leichtester Hand gewürzt (Süßholz, Nelke, Zitronenpfeffer, etwas Zimt), zarteste Rauchigkeit und eine enorm animierende, dabei geradezu betörende Frische nebst „atlantischer“ Kühle eines Raureif-rauchigen Wintermorgens (seit 2017 baut Verónica diesen Wein nicht mehr in der Amphore aus, sondern setzt auf gebrauchte Barriques und annährend „neutrale“ 2.500-Liter- Fässer), da der Wein, dank der famosen Parzellen wegen strukturell anders „funktioniert“ als früher, als er noch aus Parzellen mit sandig-lehmigen Böden stammte).

Am Gaumen wirkt die floral gehöhte Fruchtigkeit fast noch „energetisierter“, die Kirschen leuchten, Glanzlichter auf einem druckvoll mineralischem Plateau, das mit salzig-steinigem grip und einer recht fast schon ziselierten, perfekt profilierten Tanninstruktur, den Wein in seiner ganzen Klasse und (natürlich!) Originalität in Szene setzt. Ein großer Wurf, von dem wir Ihnen glücklicherweise einige der 5.500 Flaschen sichern konnten.

Ab sofort und bis 2032+.