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Esmeralda García
„Arenas de Santyuste“ VdM, blanco 2021

Art.-Nr. SCL010121 ・ 13,0 % Vol. Lebensmittelangaben ・ Allergene:

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Pra-Phylloxera-Verdejo aus Segovia – ein Traum!

Verdejo, die fünftmeistangebaute Rebsorte Spaniens, „the pride and joy of the Rueda DO“ (so Jancis Robinson in ihrem Monumentalwerk „Wine Grapes: A Complete Guide to 1,368 Vine Varieties“) ist Esmeralda Garcías liebste Rebsorte, „die beste Weißweintraube auf der ganzen Welt – zumindest für mich …“, die sich wie die „Albino-Variante einer eigentlich roten Sorte“ verhält, stellt zusammen mit Albariño und Moscatel de Alejandría die vermutlich ältesten Rebstöcke auf spanischem Boden. Im Süden der Appellation dominiert im Untergrund vornehmlich Granit, der von einer Sandschicht bedeckt ist, die sich, nicht von ungefähr auch auf den Etiketten von Esmeraldas Weinen wiederfindet: „Arenas de Santyuste“. Und doch sind es gerade diese kargen Böden (hier vor allem sandiger Lehm und verwitterter Kalkstein), auf denen die in typischer Buscherziehung mit Kopfschnitt kultivierten Verdejo-Stöcke besonders gut gedeihen, auch wenn das wie überall im Zentrum von Spaniens meseta vergleichsweise harte Klima seinen Tribut fordert – zumindest was die Erträge betrifft. In besonders guten Jahren werfen manche von Esmeraldas Parzellen durchaus bis zu 3.000 Kilogramm pro Hektar ab, während die freundlichen Nachbarn mal eben die im Drahtrahmen erlaubten 10.000 Kilogramm pro Hektar einfahren (im Zweifel auch ein wenig mehr, sollten die Kontrolleure nicht ganz so genau hinschauen). Aber Esmeralda García muss sich um dieses Zahlenmaterial nicht weiter kümmern, denn Sie ist nicht Teil der 1980 aus der Taufe gehobenen D. O., die ihre „Geburt“ einem Zufallsfund verdankt.

Im Auftrag der Bodega Marqués de Riscal bereiste Önologen- Legende Émile Peynaud in den 1960er-Jahren Spanien auf der Suche nach einem spanischen Pendant zum französischen Sauvignon Blanc. Seine Reise schien allerdings erfolglos, nach endlos vielen Kilometern und entsprechend entmutigt, befand sich Peynaud eigentlich schon wieder auf dem Weg gen Heimat, als er in der Nähe des historisch berühmten Städtchen Tordesillas, beim Austreten am Wegesrand, die heutige Appellation Rueda neu erfand! Ursprünglich wollte sich Peynaud nur rasch „erleichtern“, geriet dabei zufälligerweise in eine mit Verdejo bestockte Parzelle: Jackpot – und der Rest ist Geschichte! Monsieur Émile hatte gefunden, wonach er so lange vergeblich gesucht hatte. Und die spanische Weinbaukarte war um eine bis heute ungeheuer produktive Appellation reicher. Ab 1970 produzierte Marqués de Riscal den ersten modernen Verdejo: selektive Lese, kurze Transportwege und Einsatz modernster Kellertechniken wie etwa eine temperaturgesteuerte Gärung im Edelstahltank wurden hier zum Patentrezept. Viele Kellereien folgten diesem Prinzip – und Rueda boomte. Natürlich haben auch andere an der Geschichte dieser Region geschrieben: Lange bevor Émile Peynaud „sein“ Rueda entdeckte, war die Gegend für ihre zum Teil oxidativen, aus Palomino und Verdejo erzeigten Weine im Sherry-Stil bekannt, und selbst dieses „Damals“ ist heute noch gültig.

Aber zurück zu einem der authentischsten, im wahrsten Sinne des Wortes „tiefschürfendsten“ Verdejos, die Spanien zu bieten hat! Esmeraldas „Village“-Verdejo (das Etikett weist ihn als „Vino de Pueblo“ und – nicht von ungefähr – als „Verdejo de Segovia“ aus) stammt von zwischen 1810 und 1877 gepflanzten Reben (aus den vier Lagen „El Carrascal“, „La Fuentecilla“, „Vayuste“ und „Vallejo“, die Esmeralda auch einzeln als vinos de paraje abfüllt), die in 800 bis 850 Metern Höhe in knorriger Schönheit gedeihen. Die per Hand gelesen Trauben werden zu 70 % in Edelstahl, zu 30 % in Amphoren vergoren und auch ausgebaut (anders als bei besagten vier Lagenweinen, die nur mit Ton in Berührung kommen). Im Duft legt Esmeraldas vino de pueblo „Santyuste“ zunächst einen zarten „natural“-Charakter an den Tag (den er über die nächsten Stunde und Tagen nicht einbüßt, aber umso ausdrucksvoller „anreichert“), zeigt sich leicht reduktiv, Fruchtnoten werden anfangs zögerlich, mit mehr Luft dann immer großzügiger nachgereicht (reifer gelber Apfel, Birne, eine Spur Quitte), dazu Wollwachs, dann, ganz Verdejo-typisch, ein leiser Aniston und Kamillenblüten. Am Gaumen enorm anregend (ein „vegetabil-saftige“ Anmutung, für die man auf das englische „sappy“ zurückgreifen könnte) dank einer distinkten Säure und sehr animierender Gerbstoffe. Von Anfang an ist da dieser wunderbare tonische grip, der im Nachhall in feinsten Bitternoten aufgeht, Kräuter (hierbabuena, ein Hauch Thymian), dazu fast „transparente“ Honig- und Salznoten, die auch immer wieder etwas Frucht aufblitzen lassen (weiße Steinfrüchte bis hin zu Jujube – in Spanien als azufaifo bekannt, im frischen Zustand mit einer zarten, recht eigentümlichen Säure ausgestattet). Ganz unabhängig von jeglichem Aroemkatalog: Das ist ein fantastisch strukturierter, hinreißender Verdejo, wie er – bis Esmeralda – so eben nicht im Buche stand, der unserer Meinung nach aber schon Geschichte geschrieben hat!

Ab sofort und bis sicherlich 2028+.

 

hEinzelpreis: 21,00
L_Artikel_Status: 3

 
Land
Spanien
Region
Castilla y Léon
Inhalt
0,75 l
Weinart
Weißwein
Rebsorten
Verdejo (100%)
Verschluss
Korken (natur)
Bestell-Nr.
SCL010121
Alkoholgehalt
13,0 %
Allergene: Sulfite
Anschrift des Winzers:
Esmeralda García S.L.
Calle Molino 4
40460 Santiuste de San Juan Bautista
SPANIEN

Esmeralda Garcías „Santyuste“: Inox und Amphore für einen traumhaften Verdejo mit tonischem grip von uralten Reben. Horizonterweiterung vom Allerfeinsten!