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Mediterranes Ideal von Wein: Reife, Konzentration, Frische, Energie und Finesse!
94/100 – Robert Parker Wine Advocate
Das ist er also, „Matas Altas“, der „Einstiegslagenwein“ der Brüder Carlos und Juanjo Cerdán García, bio-zertifiziert und mit Demeter-Signet, edel etikettiert, in einer besonders leichten Flasche – so weit, so zeitgeistig wohlüberlegt. Und doch weit entfernt von jeglicher Hipster-Attitüde – Sie wissen schon, diese verkrampft lässige Pseudoarchaik, die sich in vermeintlich ancestralen Techniken, tribalistischen Tattoos, märchenonkelhaften Bärten und brettharten, weil nur zu hohen Feiertagen angelegten, schweren Kollabo-Selvedge-„pantalons de Nîmes“ aus dem Land der aufgehenden Sonne ergeht. Also genau das nicht. „Matas Altas“ ist ein „vino de pueblo“, ein Wein wie früher, einer, der aber nicht nur so tut als ob. Eine Cuvée aus Monastrell (mehr als 90 %) und anderen autochthonen roten und weißen Sorten wie Moravia Agria, Bobal, Blanquilla, Forcallat und Rojal, die von 50- bis 80-jährigen, wurzelechten Rebstöcken stammen. Hier kommen verschiedene Parzellen in 850 bis 900 Metern Höhe rund um Fuente-Álamo zusammen („unsere Weinberge: eine Hommage an den Urgroßvater“), unterschiedliche Böden und Profile: kalkhaltige Sande und Kiese, fossilienhaltigen Sedimentgesteine („oolithischer und pisolithischer Kalkstein“ laut Etikett) sowie Kalktuff, weiße und grüne Lehme. Kürzer und einfacher: Trauben (und dann auch Weine) „von warmen Tagen, kalten Nächten und Kalkstein“ (Carlos dixit). Wie bei allen Weinen wird von Hand geerntet, die überwiegend entrappten Trauben vergären spontan in großen Holzbottichen und offenen Fässern. Nach einem elfmonatigen Ausbau in foudres (5000 Liter) und mehrfachbelegten 1000-Liter-Fässern wird der „Matas Altas“ ohne Filtration oder Schönung abgefüllt. Um Parkers Mann in Spanien, Luis Gutiérrez zu zitieren: „Es handelt sich hier um ein sehr junges Projekt, das erst 2016 ins Leben gerufen wurde (das Familienweingut wurde 2004 gegründet), und die Fortschritte der letzten Jahre sind schlichtweg verblüffend.“ Wobei der Kritiker das Wort „gobsmacked“ verwendet, was am Ehesten dem hübschen „geplättet“ entspricht. Diese Eloge galt dem 2021er, den er seinerzeit mit 93 Punkten bewertet hat. Ein Jahr später konstatiert er in seinem jüngsten Bericht für „Central and Mediterranean Spain, the Solar Years“: „Und sie [Juanjo und Carlos Cerdán] sind weiterhin auf dem Weg nach oben, jeder neue Jahrgang übertrifft den Vorgänger.“ Die Weine, seien Sie, liebe Kunden, versichert, sprechen Bände!
Zunächst Kirsch- und Beerenfrucht (deren Intensität und Gehalt die perfekt gereiften Monastrell-Trauben verrät), die allerdings dicht verwoben mit einer geradezu auratischen Frische auftritt, die den Eindruck des „Matas Altas“ in der Nase wie auch am Gaumen bestimmt. Im Grunde nähert sich dieser Wein einem Idealbild an, das zumindest in Spanien, in den mediterranen bzw. vom Mittelmeer beeinflussten Regionen in den letzten Jahren immer häufiger (und auch immer konsistenter!) in die Realität überführt wird: Reife und Konzentration einerseits, Frische, Energie und Finesse andererseits. Das gelingt Carlos und Juanjo Cerdán García selbstverständlich (!) auch bei ihrem kleinen „vino de estrato“. Nach einiger Zeit im Glas dann etwas Johannisbeere, leicht florale und kräutrige Noten. Am Gaumen wiederholt sich dieser Eindruck, allerdings sind Aromen, denen nun auch eine deutlich dunklere Qualität zu eigen ist (Brombeere, schwarze Johannisbeere, dazu etwas Unterholz, Erdverbundenes), von einer seidigen, dabei präzisen Säure, zartestem tannischen grip und einer kühlen, leicht kreidigen Mineralität unterfüttert. Ein großes Vergnügen, das – auch das darf man sich auf der Zunge zergehen lassen – auch nicht durch den Preis getrübt, sondern richtiggehend befeuert wird! Übrigens verrät erst der Blick auf das Kontraetikett die 14 Vol.-% Alkohol, die hier völlig in Harmonie und Trinkfluss aufgegangen sind.
Ab sofort (und gerne etwas mediterran kühler, 14–16 °C sind ideal) und bis 2030+.
„Matas Altas“ aus der „Stratum Wines“-Kollektion von Bodega Cerrón kombiniert ausdrucksvolle Frucht, präzise Säure und kühle, leicht kreidige Mineralität.