Ohne Kultstatus, aber mit viel Klasse: So erschwinglich kann feinster Rosé sein.
Die Grenache-Rebe ist vor allem durch die großen, gehaltvollen Rotweine aus dem südlichen Rhônetal weltberühmt geworden. Mit Syrah und Mourvèdre geht sie vielerorts harmonische Cuvées ein. Dass sie aber auch in ihrer spanischen Heimat (wo sie Garnacha heißt) beachtliche sortenreine Weine hervorbringen kann, beweist dieser fruchtig-frische, fein duftende Rosado aus dem Anbaugebiet Jumilla DOP in der Region Murcia: Während dort traditionell eher einfache, oft alkoholschwere Fassware erzeugt wird, gehört dieser hellrosa leuchtende Wein von der Finca Hoya de Santa Ana zu den eleganten, erstklassigen Tropfen, die ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Die alten, 825 Meter hoch stehenden Reben der traditionsreichen Bodega Olivares blieben glücklicherweise von der Reblaus-Katastrophe Ende der 1980er-Jahre verschont. Die Lese erfolgt bis heute in mühevoller Handarbeit, und verwendet wird nur der erste Saft (der sogenannte mosto flor, der nach dem Einfüllen der Trauben in die Tanks austritt). Um seine Frische und Fruchtigkeit zu bewahren, erfolgt die Gärung schonend und bei niedrigen Temperaturen in Edelstahltanks. So entfalten sich in der Nase betörende florale Noten, begleitet von der verführerischen Süße von Erdbeerkompott und gegrillten Zwetschgen, dem Aroma von frisch gepresstem Blutorangensaft, etwas Leder und einem Hauch von Lavendel. Am Gaumen zeigt sich dieser Wein mittelkräftig, ausgewogen mit konzentrierten Aromen von saftigen Früchten, frischen blumigen Nuancen und feinen Tanninen. Ein überaus schmackhafter Rosado mit Substanz und Charakter, der ohne Kultstatus auskommt, es aber locker mit großen, gehypten Marken-Rosés aufnehmen kann, die meist ein Vielfaches kosten.
Ab sofort und bis 2026.
Der „Rosado“ 2023 von Olivares ist ein Wein mit Substanz und Charakter, der ohne Kultstatus auskommt, es aber locker mit teuren Marken-Rosés aufnehmen kann.