Ein erfrischender, animierender Verdejo aus der DO Jumilla
Bis Verdejo zu der spanischen Weißweintraube schlechthin werden konnte, musste einiges an technologischem Fortschritt erfolgen und viel aus vorangegangenen Fehlern gelernt werden. Die Trauben dieser Rebsorte sind extrem oxidationsanfällig, müssen also wenn möglich nachts gelesen und sofort in die kühlen Hallen des Weingutes in Sicherheit gebracht werden. Die recht hohe Lage des Wingerts der Familie Olivares (auf 650 Metern) erschwert das zusätzlich. Wenn das Lesegut denn nun auch noch unter Luftabschluss abgepresst, in seine Stahltanks gelangt, kann dieser „Blanco“ nur gelingen.
Der zartgelbe Hauch von Grün, den dieser Wein zeigt, erzählt leider nichts von all’ der Mühe und Sorgfalt, nichts vom winzerischen Können, das nötig war so einen fabelhaften Weißen zu produzieren. Ein dezent-fruchtiges Bouquet verheißt sofort: Das wird ein unkompliziert-angenehmes Trinkvergnügen! Dieser Tropfen will „mittun“ und sich nicht aufspielen. Seine Aromen (Pfirsich, Grapefruit, Zitronenblüte, etwas Apfel, ein Hauch nassen Steins) sind in Akzenten vertreten. Alles fein zurückhaltend und moderiert.
Am Gaumen herzhaft salzig, mit zielgerichtet zu nennender Säure, deklariert dieser Weiße aus der DO Jumilla seinen Willen erneut. Er erfüllt dabei nicht schlicht irgendwelche Erwartungen, sondern zeigt großzügig, was er so alles in sich trägt. Sein unaufdringlich präsenter Alkohol wärmt bei der generellen Kühle für Momente ein wenig durch. Diese Charakterzüge diktieren ihn doch auf jede sommerliche Abendtafel, dort Meeresfrüchte und Salate gegarter Gemüse zu begleiten, oder schlicht die heitere Konversation.
Ab sofort bis mindestens 2026.
Meeresfrüchte oder schlicht die heitere Konversation begleitet der 2022er-„Blanco“ (ein Verdejo aus der DO Jumilla) von Bodega Olivares gerne und großzügig.