Eraso
„Azala“, DOCa Rioja, blanco 2020

Überraschungscoup von Josean Eraso: „Azala“ zeigt die unverbrauchte Landschaft und Seele der Rioja Alavesa!

Zum ersten Mal in unserem Sortiment vertreten ist der Winzer Josean Eraso mit zwei Weinen, einen in Weiß, einen in Rot. Und, um es vorweg zu nehmen, wir waren mächtig beeindruckt – besonders, weil es sich noch um einen wenig bekannten Namen in der spanischen Weinszene handelt. Der Winzer betreibt sein Weingut in Moreda de Álava in der Rioja Alavesa, er bewirtschaftet 6,7 Hektar Weinberge mit lokalen Rebsorten nach organischen Richtlinien. Die Reben stehen auf kalkhaltigen Lehmböden und sind zwischen 40 und 100 Jahre alt sind – gerade die alten Methusalem-Weinberge sind wahre Kostbarkeiten und verleihen Erasos Weine Komplexität, Tiefe und Profil. Seine Biografie trägt Josean Eraso nicht nach außen, er konzentriert sich lieber auf seine Reben und Weine. Sein Handwerk lernte er unter anderem auch bei David Sampedro (Bodegas Bhilar, wo die Weine des Jahrgangs 2020 auch gefüllt wurden) – und auch stilistisch meinen wir durchaus Ähnlichkeiten festzustellen: Der Winzer erzeugt mit viel Handarbeit in den Weinbergen und großer Zurückhaltung im Keller Terroir-orientierte Weine aus autochthonen Rebsorten, die für die Weinbau-Tradition der Gegend stehen. Für seinen Weißwein „Azala“ („Haut“) kelterte Josean Eraso Viura, Torrontés, Malvasia und Calagraño, die Trauben ließ er zehn Tage auf der Maische stehen, dann wurde der Most mit natürlichen Hefen vergoren und über zwölf Monate in 500-Liter-Fässern aus französischem Holz ausgebaut. Leichtes Bernsteingelb in der Farbe, riecht nach Mandeln, Salzzitronen, Hefe, auch etwas grüne Mandeln, getrocknete Aprikosen und Apfelringe, etwas Bienenwachs, entwickelt auch eine feine Sherry-Note. Wirkt am Gaumen sehr natürlich und naturbelassen, kräftig gebaut mit merklichen Gerbstoffen vom Fassausbau und markanter Phenolik: Trocken, zunächst beinahe etwas widerspenstig, will verstanden werden, bevor er seine geschmeidigere Seite zeigt. Keinesfalls weichgespielt, da bekommt ein starker Charakter Platz zur Entfaltung. Füllig und vollmundig, dichtmaschig im Extrakt, gute Substanz, souveräne, kristalline Säure, die Richtung hält und das Gleichgewicht austariert, zupackende Struktur, entwickelt eine ordentliche Dynamik und grip, mineralische Durchdringung, Untertöne, Walnuss, Apfel und Anklänge von Salzmandeln und Sherry. Animiert zum nächsten Schluck, beeindruckend und sehr eigenständig, da hat es jeder weitere Wein hinterher schwer, Eindruck zu machen. Ein echter Geheimtipp aus der Rioja Alavesa, den man sich nicht entgehen lassen sollte!

Ab sofort und bis 2028.