Winzer*in |
Isabel Ferrando
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Region |
Châteauneuf-du-Pape
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Rebfläche |
32 Hektar
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Rebsorten |
Rot: Cinsault, Counoise, Grenache noir, Mourvèdre, Syrah
Weiß: Rousanne, Clairette
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Zusammenarbeit |
seit 2005
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Historie |
Die Geschichte von Saint Préfert beginnt vor mehr als einem Jahrhundert, im Jahr 1920
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2019: „Es handelt sich um reiche, kraftvolle Weine mit einem vollmundigen, strukturierten Profil, die von Flaschenreife profitieren werden. Dies ist ein großartiger, zuweilen außergewöhnlicher Jahrgang für die südliche Rhône, der nur knapp hinter den großen Jahrgängen wie 2016, 2010, 2007, 2001 und 1998 liegt, aber zweifellos in der gleichen Liga wie 2017, 2009, 2006, 2005 und 2000. Meiner Meinung nach ist 2019 dem Jahr 2018 haushoch überlegen.“ – JEB DUNNUCK
„Isabel Ferrando verdient enorme Anerkennung für die Steigerung der Qualität und des Images dieses Weingutes. In vielerlei Hinsicht verkörpert sie die Weine, die sie produziert, und zeigt nach außen hin enorme Großzügigkeit und Eleganz bei gleichzeitig starkem Willen und großem Ehrgeiz.“ – Robert Parker’s WINE ADVOCATE
Die Geschichte der Domaine Saint Préfert ist eine ungewöhnliche. Die Schöpferin der fantastischen Châteauneufweine, die heute zu den Besten der kleinen, berühmten Appellation gezählt werden, ist eine spätberufene Quereinsteigerin. Zunächst studierte Isabel Ferrando in Grenoble Politikwissenschaften, zudem Kunstgeschichte und zehn Jahre lang führte sie erfolgreich eine Bank.
Bis sie ein wahres ‚Erweckungserlebnis’ hatte. Isabel trinkt einen der mythischen Weine der Welt – einen Meursault aus dem Burgund von Coche-Dury – und ist wie vom Donner gerührt. Dieser Moment sollte ihr Leben dramatisch verändern: Der Weinvirus hat sie erfasst und sie kann fortan nicht mehr loslassen. Sie will es wissen, mit aller Macht, wie man solch emotional zutiefst berührende Weine mit magischer Ausstrahlung vinifizieren kann. Also beginnt sie wieder zu lernen: Diesmal studiert sie das Geheimnis großen Weins. Ihr Lehrmeister eine Ikone der südlichen Rhône, Henri Bonneau. Dessen zuallererst von der Finesse geprägten Weine entstehen ausschließlich im Weinberg, seine Kellerarbeit ist, vorsichtig formuliert, vorsintflutlich. Doch welche Komplexität und Eleganz findet der schwelgerische Genießer in diesen großen magischen Gewächsen. Und Isabel versteht sehr schnell, begreift intellektuell wie intuitiv.
Mit weiblicher Sensibilität geht sie nach ihren neuerlichen Lehrjahren ans Werk und kauft ein Weingut mit fantastischem Potenzial von einer alten Winzerin, die sich zur Ruhe setzt. Sie tauscht sich mit Henri Bonneau ebenso wie mit Lucien und Marie José Michel, den rührigen Besitzern unserer Vorzeigedomaine Vieux Donjon, gedanklich aus, restauriert und rehabilitiert die Weinberge, schafft lebende Böden mit einer Vielzahl von Mikroorganismen, nimmt Neuanpflanzungen zwischen den Rebzeilen vor, um die Pflanzdichte zu erhöhen. Um die Qualität der auf den Punkt gereiften, in der frischen Morgenkühle geernteten Trauben drastisch zu erhöhen, arbeitet sie, wie viele große Winzer der Welt, im Einklang mit den Mondphasen. Ein ausgeklügeltes System kleiner, wohlüberlegter Schritte, die wie ein zusammengesetztes Puzzle ein Gesamtkunstwerk ergeben. Die Kellerarbeit? Keine Hexerei! Sondern ganz traditionell, behutsam, so schonend wie möglich, aber auch hier immer wieder mit kleinen Detailverbesserungen im Vergleich zu früher, wie die Installierung von Kühlmöglichkeiten in den Beton-cuves und das Arbeiten nur noch mit Hilfe der Schwerkraft. Das Ergebnis: Phänomenal schöne Rotweine feinsten, balanciertesten Stils mit einer Finesse, wie sie den großen Altmeistern Henri Bonneau und dem leider verstorbenen Jaques Renaud von Rayas zur Ehre gereichen! Diese fabelhaften Gewächse transformieren die große Tradition von Châteauneuf- du-Pape in eine verheißungsvolle Zukunft, fernab jeglicher Internationalisierung der Weinstile. Chapeau, Isabel!
PS: Die Weinkritiker reagieren von Jahrgang zu Jahrgang begeisterter, ja, geradezu euphorisch: Die New York Times etwa lobte: „Bester Wein aus Châteauneuf-du-Pape“; der Wine Spectator vergab bereits 2005 (!) die zweithöchste Bewertung aller Châteauneufweine und auch für unseren persönlichen Geschmack gehören die fabelhaft femininen, finessenreichen Gewächse in ihrer burgundischen Stilistik zu den allerschönsten Weinen ihrer legendären Appellation. Seitdem folgt ein Höhepunkt auf den anderen. „Alle 2017er dieses Betriebs sind brillante Weine, und den er Châteauneuf- du-Pape 2017 sollte man kistenweise einkaufen“, ließ uns Jeb Dunnuck seinerzeit wissen. Und auch der „äußerst charmante“ Nachfolgejahrgang 2018von Saint Préfert rangierte bei ihm unter „pure class“! Und die neuen Jahrgänge? Diese Anti-Marmeladenweine zählen zweifellos zur Kategorie persönliche Lieblingsweine. Mit ihren 2019ern und 2020ern hat Isabell Ferrando wieder Spitzenwertungen eingeheimst, für Rhône-Koryphäe Jeb Dunnuck gehört der „Charles Giraud“ – wie immer! – zu den „zwei bis drei Top-Weinen des Jahrgangs“ – und das ist nur die Spitze des Eisbergs!