„Breisgau“: zur Hälfte Grauburgunder, zur Hälfte Weißburgunder, im Ganzen fantastisch!
Bei Julian Huber gibt es einige längerfristige Projekte im Weingut, die das Niveau der Weine noch weiter heben werden oder bereits gehoben haben. Das eine ist die Zertifizierung der Weinberge für den ökologischen Landbau, mit der er 2021 begonnen hat. Zum anderen will er die Qualitätspyramide der Guts-, Orts- und Lagenweine festigen. Letzteres ist mit dem Jahrgang 2021 abgeschlossen. Aus dem weißen „Malterdinger“, der eine Assemblage aus Chardonnay und Weißburgunder war, hat Julian Huber 2021 erstmals einen reinsortigen Chardonnay-Ortswein gemacht und seinen Grauen Burgunder nun dem Weißburgunder cuvéetiert. Dieser Wein heißt nun „Breisgau“, die Visitenkarte des Weinguts, die den Terroir-Gedanken verdeutlicht: Die Rebsorten stehen hinter der Herkunft zurück.
Der „Breisgau“ besteht zu gleichen Teilen aus Grauem und Weißem Burgunder, der Ausbau ist, wie die Stilistik, typisch Huber: Ganztraubenpressung, Spontanvergärung im Fass. Der Neuholzanteil der Fässer, in denen der Wein auf der Vollhefe gärt, liegt bei etwa 30 %. Während Julian mit seinen ersten eigenen Weinen in den 2010er-Jahren noch die Grenzen der Reduktion im Wein auslotete, ist er mittlerweile ein Meister der subtilen Flint-Noten, die nicht mehr dominieren, sondern sich in ein Gesamtbild einfügen, das von gelben Äpfeln und Birnen, etwas reifer Zitrone, Butter-Brioche, Mandelcreme und zerstoßenem Stein und einem Hauch weißer Blüten bestimmt wird. Schon der Duft ist so verführerisch, so zart und doch so intensiv, so ausgewogen, dass man sich ihm nicht entziehen kann. Am Gaumen wird der „Breisgau“ zu einem Statement, das Julian Hubers Stil klar definiert. Das ist ein Wein mit Substanz und Kraft, mit Eleganz, Finesse und einer absolut bemerkenswerten Präzision. Entsprechend seiner Einordnung in die Qualitätspyramide des Weinguts besitzt dieser „Regionalwein“ mehr Frucht und mehr Saft, ist also weniger karg als der „Malterdinger“, verbindet aber ebenso mineralische, druckvolle, salzige und straffe Elemente mit Seidigkeit, Fruchtfülle und Schmelz. Die Kombination der beiden Burgundersorten funktioniert hier hervorragend, die Cuvée wirkt klar, prägnant und konsequent in ihrer charakterlichen und qualitativen Ausrichtung. Ein fantastischer Wein in dieser Preislage!
Ab sofort und bis sicherlich 2031+.
Der „Breisgau“ ist Julian Hubers Visitenkarte des Hauses: eine so geschliffene wie großartige Cuvée aus Grau- und Weißburgunder.