„Beim Riesling bin ich ein Fan von 2020.“ – Sebastian Fürst. Buntsandstein-Terroir!
„Sie waren und bleiben die Spitze in Franken – und in Deutschland.“ heißt es im aktuellen Vinum Weinguide 2022, der Sebastian, mittlerweile federführend aber selbstredend mit seinem Vater Paul im stetigen Austausch, zum „Winzer des Jahres“ kürt. Diese Auszeichnung bezieht sich natürlich primär auf die Burgunderweine des Hauses, die lange schon in Deutschlands stilbildend waren. Doch das Weingut Fürst glänzt auch regelmäßig mit seinem Großen Gewächs vom Centgrafenberg. Die Buntsandsteinlage eignet sich ideal für reifewürdigen Riesling, wie Sebastian uns bei einer Jahrgangsprobe mit einem exzellenten 2013er- Jahrgang bewies. Es ist ohnehin ein großer Fehler, das Weingut Fürst lediglich als Rotweingut wahrzunehmen. Durch das Klima Churfrankens und die verwitterten Buntsandsteinböden mit hohem Eisenanteil hebt sich der Riesling stilistisch von vielen anderen Großen Gewächsen Deutschlands ab. Er besticht durch Klarheit und eine enorme Dichte, wirkt wie aus einem Guss. Wenn dazu noch ein klassischer Jahrgang wie 2021 kommt, der die Vorzüge der Rebsorte wie seit Jahren nicht mehr in Szene setzt, darf man sich auf einen echten Klassiker freuen!
Der Centgrafenberg, ausgebaut im 2400 Liter fassenden Doppelstückfass, duftet fein nach reifen Äpfeln, Ananas und eben jener rassigen Würze, die Buntsandsteinlagen hervorbringen können. Am Gaumen zeigt sich der Riesling geschliffen und würzig, dabei in seiner Klarheit monolithisch. Die Kräuter und Fruchtpikanz, welche von den ideal und langsam, bis in den November ausgereiften Trauben herrührt, liefert die Energie für Jahrzehnte der Reife.
Der Centgrafenberg wirkt im ganz jugendlichen Stadium oft fast schüchtern, ähnlich wie Dönnhoffs „Hermannshöhle“ oder Frank Schönlebers „Halenberg“, baut sich aber mit wenigen Jahren der Reife immer mehr zu einem spannungsgeladenen Riesling der Extraklasse auf. Sebastian geht es bei seinem Spitzenriesling darum, den mineralischen Aspekt der Rebsorte zu betonen und die Frucht in den Hintergrund zu rücken. Eines der stilistischen Vorbilder ist damit Trimbachs Elsass-Ikone, der Clos Sainte Hune. Ein besonderer Riesling, bei dem man kaum glauben würde, dass sich Sebastian primär den Burgunderrebsorten widmet.
Zu genießen ab sofort, Höhepunkt etwa 2024 – 2042.
Das Burgstädter Weingut Rudolf Fürst hat im klassischen Jahrgang 2021 einen genialen Riesling aus der Großes-Gewächs-Lage Centgrafenberg eingefahren!