Ungemein gehaltvoller Weißburgunder von den Spezialisten aus Franken
Die Burgunderspezialisten aus Franken zeigen ihr vielgerühmtes Handwerk auch gerne im mittleren Preissegment. Wenn wir uns auf die Suche machen wollen – und wer will das schon, wenn dieser „pur mineral“ von 2023 im Glas wartet – müssen wir das mühevoll und ausdauernd betreiben, um auch nur ein annähernd vergleichbares Spitzenprodukt zu finden. Sebastian Fürst hat die Messlatte einfach zu hoch angelegt. Seine Sorgsamkeit bei Auswahl von Lagen (Muschelkalkböden bei Astheim und Volkach), Rebpflege (hohe Stockzahl, geringe Erträge, bodennahe Erziehung, selbsterzeugter Kompost) und Ausbaumethoden (komplett in gebrauchten Holzfässern verschiedener Größen – 228 bis 2400 Liter – und bis neun Monate auf der Feinhefe) scheint einfach unerreicht.
Wenn die mineralische Schärfe aus diesem zartgrüngelben Nektar steigt, ein kräftiger Flint seine Akzente auf warmem Schiefer ausspielt und dann sich erst langsam Frucht (Zitrone, Orange, Apfel, Birne, Nektarine) an die Nase wagt, steht uns Großes bevor. Dieser Weißburgunder kommt richtig in Fahrt (Honig, Vanilleblüte, Hefe, Haselnuss und geschnittenes Gras treten auf), wird direkter und präsentiert sich wie ein Held der Antike, Brust voran, eine Unzahl von Siegen im Rücken – und zur Siegerehrung gibt es üppige Ginsterblüte. Am Gaumen – und so ist das eben bei wahrhaft großen Vertretern dieser Rebsorte – können wir ohne Mühe das gleiche Geschehen erkennen. Diesem einzigartig-schönen Ebenmaß von Süße und Säure entwachsen langsam die Rauheit des Gesteins, zarte Bittere und heiteres Salz. Dabei kommt nichts zum Liegen, alle Merkmale bleiben „gehoben“. Wir dürfen niemals auf diesen Boden fallen, ihn immer nur von oben betrachten. Wie herrlich!
Ab sofort bis mindestens 2031+.
In ihrem Weißen Burgunder „pur mineral“ lassen die Fürsts 2023 alles richtig in Fahrt kommen – schwerelos und herrlich!