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„Bester Silvaner Deutschlands“: 98 Punkte und Platz 1! – VINUM Weinguide 2025
Creutz – älteste Silvanerreben der Welt, aus den 1870ern!
99 Punkte: „Dies ist der herausragendste Wein, den ich je aus der Silvaner-Traube getrunken habe, dank seiner Kombination aus gigantischer Konzentration, Klarheit und Finesse.“ – Stuart Pigott (James Suckling)
„Wohl dem, der sich eine sichern kann. Denn mehr Silvaner geht nicht, mehr Wein auch nur bedingt.“ – Vinum Weinguide Deutschland 2023
„Dieser Weinberg ist einer der ganz wenigen, die zur damaligen Zeit sortenrein gepflanzt wurden; 2012 wurde erstmals ein Wein aus diesem Weinberg erzeugt, Creutz genannt nach der alten Einzellage.“ – Eichelmann Deutschlands Weine 2024
Die Geschichte des Sylvaners „Creutz“ ist zunächst völlig unglaublich, ist aber eine, die so dann doch nur das Leben geschrieben haben kann. Denn wer die Luckerts in ihrer fränkisch bodenständigen und pragmatischen Art kennt, weiß auch, dass ihnen der ganze Trubel um ihren „Sylvaner“ fast schon zu viel des Guten ist. Doch wer eben die ältesten Silvanerreben der Welt (!) besitzt, kann eine gewisse Aufmerksamkeit kaum verhindern.
Die Reben des „Creutz“ stehen im Zentrum des ohnehin pittoresken und von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgebenen Sulzfeld und stellen den einzigen verbliebenen Weinberg im Ortskern dar. Viel zu idyllisch waren die Südlagen und viel zu groß der Wohnbedarf, als dass nach dem Zweiten Weltkrieg die verbliebenen Weinberge nicht zu Grundstücken umfunktioniert worden wären. Dass die Reben, die in den 1870ern gepflanzt wurden, über die Jahrhunderte erhalten geblieben sind, verdankt sich allein der Tatsache, dass sie für den Eigenbedarf, den sogenannten Haus- Schoppen, über Generationen von der Familie gehegt und gepflegt wurden. Es handelt sich um rund 600 Stöcke (0,1ha!) Gelber Silvaner, die bis auf wenige Stöcke Elbling und Muskateller rebsortenrein gepflanzt wurden und heute zum Grundstück der Besitzerfamilie gehören. Tatsächlich sind die Reben von Vorbesitzern aufgrund extrem niedriger Erträge allerdings abgesägt worden. Was diesen nach der Flurbereinigung dramatischsten Eingriff überlebt hatte, wurde von Familie Luckert regelrecht gerettet.
Nur durch einen glücklichen Zufall wurden die Luckerts auf den Rebberg (aus dem südlichsten Teil der Lage Sonnenberg, der Boden ist von Muschelkalk mit leichter Lössauflage geprägt) aufmerksam und konnten diesen 2009 übernehmen. Über drei Jahre lang haben sie dann den Weinberg nach ihren Vorstellungen aufgepäppelt, auf Spalier umgestellt und 2011 die ersten Trauben eingefahren (und diese zumindest im Glasballon ausgebaut). Seit 2012 gibt es, wenn es die Natur erlaubt, ein „Fässel“ Wein, vergoren im alten tonneau, der allein aufgrund der winzigen Menge und Erträge (20 bis 25 hl/ha), für alle Weißweine kleinsten Gebindeeinheit im Weingut. Es gibt also maximal rund 600 Flaschen Wein von dieser Preziose, die der kleinen Rebfläche, ihrer Einstufung als Wohngebiet sowie der Anrainer wegen, ausschließlich von Hand bewirtschaftet werden kann.
Man muss sich das nochmal vergegenwärtigen, weil der Zeitsprung so enorm ausfällt: Es sind die ersten Jahren nach der Reichsgründung, in Bayreuth eröffnet Richard Wagner dank der Finanzierung durch König Ludwig II seine Festspiele und ein noch junger Friedrich Nietzsche veröffentlicht sein erstes Werk „Die Geburt der Tragödie“, Otto von Bismarck ist Reichskanzler, Claude Monet malt das Gemälde, dass dem Impressionismus seinen Namen geben wird – und in Sulzfeld pflanzt man Silvanerreben.
Doch auch unabhängig des schon fast biblisch anmutenden Alterskontexts weiß dieser Silvaner zu überzeugen. Nicht von ungefähr wurde er im Vinum Weinguide bereits als bester Rebsortenvertreter ausgezeichnet wurde und ist alljährlich in allen wichtigen Bestenlisten vertreten. Den Jahrgang 2023 zeichnet Stuart Pigott mit 99 Punkten aus und hat damit den besten Silvaner seiner bisherigen Karriere probiert. Für uns hat der „Creutz“ diesen G-Max-Moment, wie wir ihn von der Verkostung bei Klaus Peter und Felix Keller kennen, um die Autoren des VINUM Weinguides 2024 zum Silvaner zu zitieren: „Der verursachte Gänsehaut.“ Man muss sich das in etwa so vorstellen: Wo die beiden Erste Lagen und das Große Gewächs vom Maustal kräftig und fruchtintensiv ausfallen, hebt sich der Sylvaner „Creutz“ nochmals dadurch ab, dass er noch etwas schlanker ausfällt und noch länger nachhallt. Im Bouquet weiße Holunderblüten, Birnen und helle Früchte. Am Gaumen eine angsteinflößende Stille bei feinziselierter und verspielter Erscheinung. „Mich fasziniert die Stimmigkeit am Jahrgang, bei den beiden Großen Gewächsen und dem Creutz wird das dann auf die Spitze getrieben.“ so unser Uli über den 2023er. Dieser Silvaner strahlt, wird zum Nachhall hin immer feiner und schlanker. Auch eine wie mit dem Silberstift gezeichnete zitrische Ader durchzieht den Wein, die für Silvaner in dieser Brillanz eher ungewöhnlich ist. Dabei birgt der Wein eine, wenn man so will, haptische Überraschung: Das Doppel aus einer fast cremigen Geschmeidigkeit und einer geradezu elektrisierenden Mineralität, die sich bis ins die letzte Verästelung des langen, langen Finales zieht. Und doch überwiegt der Eindruck völliger Harmonie und Entspannung. Ein einzigartiger Wein, historisch wie aromatisch!
Ab 2026 (wobei dieser Wein eindrucksvoll bereits jetzt seine Größe zeigt!), Potenzial für zwei Dekaden, bis nach 2045.
Sui generis: Der Sylvaner „Creutz“ des Zehnthofs Luckert stammt von den weltweit wohl ältesten Silvanerreben aus den 1870er-Jahren.