Bernkasteler Lay: mit der Riesling-Spätlese von 2021 in den Fokus gerückt
92 Punkte – Vinum Weinguide Deutschland 2023
Man darf Dr. Manfred Prüm vom Weingut Joh. Jos. Prüm in Bernkastel-Kues zu den überzeugten und standfesten Traditionalisten im deutschen Weinbau zählen, er hält den „tradierten Natur- und Prädikatsweingedanken nach wie vor uneingeschränkt für zeitgemäß“. Der VDP, der Verband Deutscher Prädikatsweingüter, wurde 1900 unter dem Namen Verband Deutscher Naturweinversteigerer gegründet, für Prüm leitet sich daraus neben dem Festhalten an den verschiedenen Prädikatsklassen auch das Gebot ab, als Winzer möglichst naturreine und unmanipulierte Weine zu erzeugen. Trotzdem sagt der Winzer mit Weltruf, dass man sich immer hinterfrage, ob man „hier und da vielleicht noch etwas besser machen könne“. Unterstützt wird Prüm dabei maßgeblich von seiner Tochter Dr. Katharina Prüm, der es gerade ein Anliegen ist, die Unterschiede zwischen den Prädikaten Kabinett, Spät- und Auslese und den unterschiedlichen Lagen deutlich herauszustellen. Zu den begehrten Prüm-Spätlesen zählt auch die aus dem Bernkasteler Lay, eine Lage, die nicht ganz das Renommee der ikonischen Wehlener und Zeltinger Sonnenuhr erreicht, aber durchaus ein prägnantes Profil vorzuweisen hat: Die Lay – das Wort stammt aus dem Keltischen und bedeutet Schiefer – liegt gegenüber des Bernkasteler Stadtteil Kues direkt an der Mosel. Die Lage ist nach Süd-Süd-West ausgerichtet und weitgehend in der an der Mosel noch verbreiteten Einzelpfahlerziehung angelegt. Damit können die Reben gerade in den steileren Parzellen besser bearbeitet werden. Die Lay ist eine warme Lage mit einer Hangneigung von 50 bis 70 Prozent, der Boden besteht aus Blauschiefer mit einem Anteil Ton, der eine gute Wasserhaltefähigkeit des Bodens garantiert. Nach einem „cool climate“-Sommer, der bis Ende August anhielt, konnten die Trauben in der Lay im September und Oktober noch perfekt ausreifen, ohne die für den Jahrgang typische brillante Säure zu verlieren. Expressiver Duft nach Blüten, Limettenschale, Grapefruit und schwarze Johannisbeere, unterstützt von der charakteristischen Schieferwürze. Im Mund mit guter Konzentration und feiner Fruchtsüße, die durch den rasanten Säurezug pointiert wird und dadurch näher an das Geschmacksbild trocken heranrückt und animierend wirkt. Limette und Grapefruit treten auf, begleitet von schiefriger Mineralik, fokussiert, charaktervoll und aus einem Guss, es ist die unverkennbare Handschrift, die weltweit begeistert: Ein exzellenter Ausdruck der Lay in einem besonderen Jahrgang, der im Süßweinbereich Geschichte schreiben dürfte. Solche Spätlesen zu erzeugen, ist eine Kunst, die nur wenige an der Mosel so virtuos beherrschen – bei Prüm ist sie fest im Generationenvertrag verankert. Wird zu einem typischen Prüm’schen Meisterwerk heranreifen, der VINUM Weinguide 2023 honoriert das mit 92 Punkten.
Macht jetzt schon großen Spaß, Reifepotenzial für sicher 25 Jahre.
Mit der Riesling-Spätlese von 2021 aus dem Bernkasteler Lay hat Joh. Jos. Prüm ein weiteres Juwel seiner Kollektion brillanter Spätlesen hinzugefügt!