Stefan Müller
Krettnacher Altenberg Riesling trocken 2022

Saar-Riesling in Hochform – mit Salz, Mineralik und komplexer Frucht!

Für Rieslingfreunde oder alle, die es werden wollen, der Tipp, die beiden Krettnacher Rieslinge von Stefan Müller gegeneinander zu trinken. Absolut faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Riesling sein kann und wie diese Rebsorte in ganz besonderem Maße das Terroir widerspiegelt. Ein spannendes Experiment und eine ideale Beschäftigung für einen Abend mit weinbegeisterten Freunden!

Der Altenberg ist von Grauschiefer und dem seltenen und besonders nährstoffreichen Diabasboden geprägt. Gelesen wurden die Trauben Ende September 2022, nach schonender Pressung wurde dann wieder, wie bei Stefan Müller üblich, spontan vergoren und es folgte ein langer Stand auf der Vollhefe. Messtechnisch ist der Wein nahezu in einem Säure-Süße-Equilibrium mit 8 Gramm Säure bei 7 Gramm Restzucker. Im Glas zeigt sich der Wein in einem fast bescheiden anmutenden, sehr hellen Weißgelb. Aber die Nase, die beeindruckt gleich, und es duftet angenehm gelbfruchtig nach Apfel, Weinbergpfirsich und Aprikose mit einem Hauch Fruchtkompott, Heu, etwas Vanille, Holunderblüten und Jasmintee. Am Gaumen wird das Apfelaroma deutlicher („boskoopiger“), dazu entfalten sich komplexe Zitrusnoten von Manderine, Yuzu und einem Hauch Kalamansi. Die Säure ist wunderbar lebendig und belebend. Bei all der unkomplizierten Frische sind die Aromen klar in ihrer Struktur, sehr sauber zu erkennen und in hervorragender harmonischer Balance. Eine ganz andere, aber nicht weniger charmante und interessante Charakteristik im Vergleich zum „Bruderwein“ aus dem Kettnacher Euchariusberg – mit einem ähnlich langen Reife- und Entwicklunsgpotenzial. Als Speisenbegleiter passt der knackige Riesling vom Altenberg zu asiatischer Küche mit einer leichten Schärfe, zu cremigem Käse und durchaus auch zu Gerichten mit Ei, ist aber natürlich auch einfach solo ein großer Genuss.

Ab sofort bis 2038+.