DE-ÖKO-039
94 Punkte: „Dieser Kabinett wird großartig.“ – MOSEL FINE WINES
Kabinett aus der ersten Lage, die Daniel Vollenweider erworben hat. Es ist die Inkarnation des Vollenweider-Stils.
Der aktuelle Jahrgang 2023 präsentiert sich kühl und geschliffen. Durch den Ausbau im Edelstahl wirkt er modern.
Er duftet nach Kräutern und Flechten auf nassem Stein, etwas Moos, grünen Äpfeln und grünen bis gelben Birnen, Zitronen, etwas Feuerstein und Rauch, ohne dass eine dieser Komponenten dabei dominiert. Am Gaumen spürt man etwas Restsüße, die aber schnell von der vibrierenden Mineralität und der brillanten Säurestruktur aufgefangen wird. Alles wirkt hell und lebendig, aber fast zu ernst und tief, um nur vordergründig verspielt zu sein. Die dunkle Steinwürze, die zitrische Frucht und der Kräuterduft, gepaart mit einer leichten Phenolnote, zeigen jedoch eine beeindruckende Vielschichtigkeit. Obwohl es sich offiziell um einen edelsüßen Kabinett handelt, ist es vor allem ein agiler, auf das Wesentliche reduzierter, tiefgründiger und brillanter Steinwein.
Die Wolfer Goldgrube steht exemplarisch für das Weingut Vollenweider, auch wenn es längst über weitere Lagen verfügt. Von den sieben Hektar der Goldgrube gehören heute knapp sechs Hektar dem Weingut. Die ursprüngliche erste Parzelle, die Daniel Vollenweider 1999 erwerben konnte, hieß „Jon“. Von ihr stammen die Trauben für diesen Kabinett. Seit dem Jahrgang 2023 ist der Weinberg offiziell biozertifiziert. Es ist eine reine Westlage, die von einer Quelle oberhalb des Weinbergs profitiert, so dass die Reben auch in trockenen Jahren gut versorgt sind. Moritz Hoffmann, der 2019 ins Weingut kam und sich zunächst um die trockenen Rieslinge kümmerte, übernimmt für die Prädikatsweine im Wesentlichen den Stil, den Daniel Vollenweider geprägt hat, bevor er 2022 nach langer Krankheit viel zu früh verstarb. Gelesen wurde bei 82 Grad Oechsle. Die Weine waren immer eher zurückhaltend fruchtig und ganz auf das Terroir mit seiner Schiefermineralität ausgerichtet. Unterstützt wird dies durch die Tatsache, dass bei Vollenweider kein Holz zum Einsatz kommt, sondern alles spontan im Edelstahl vergoren und ausgebaut wird. Die Weine von Moritz zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass die Trauben weniger lange mazeriert werden und die „Kabis“ noch etwas trockener sind.
Zu genießen ab sofort, idealerweise ab 2028 bis 2050+.
Vollenweiders Riesling Kabinett Wolfer Goldgrube repräsentiert den Vollenweider-Stil zu 100%. Es ist ein straighter, terroirbetonter, brillanter Mosel-Kabi.