„Hier setzt sich einfach das Terroir durch.“ – Helmut Dönnhoff
Die Hermannshöhle ist die große Liebe der ganzen Familie Dönnhoff. In frühen Jahren erkannte Helmut das Potenzial der Lage, lernte sie kennen, pflegte sie und brachte sie zum Glanz. Mit welch liebkosenden und beschützenden Worten er über seine Hermannshöhle spricht, sagt viel über das enge Verhältnis von Winzer und Lage. Man braucht sich nur durch die weltbesten Crus zu probieren, um zu erkennen, dass diese stets nur dann strahlen können, wenn die Symbiose von Mensch und Natur funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk. Dabei spricht Helmut aber auch ehrfürchtig und devot, wohlwissend, dass es die Natur und das Terroir sind, die große Weine definieren und man diese als Winzer nur bestenfalls herausarbeiten kann, wie sie sind. „Hermannshöhle ist hohe Schule, schwer zu knacken.“ resümiert die Winzer-Ikone. Auch Cornelius hat dieses Feingefühl für die Lagen, kennt sie alle bis in den letzten Winkel. So vergleicht er die Hermannshöhle mit der Brücke in der Jugend: „Die Brücke ist gut, sagt es aber nicht, die Hermannshöhle posaunt es raus.“
Dabei schätzen beide ihre Hermannshöhle, weil sie seit Jahrzehnten sowohl trockene als auch fruchtsüße Weine von Weltklasse Format hervorbringt. Es ist die komplexeste Lage im Weingut Dönnhoff. Wie ein großes Werk der Literatur wächst sie mit der Rezeptionsgeschichte, neue Generationen finden immer wieder neue Facetten an ihr. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass dieser spezielle Flecken Erde etwas Magisches hat. Diese Spätlese spielt in ihrer eigenen Liga. Es erklärt sich einem nicht von selbst, aber man spürt es. Das Bouquet ist dabei überraschend zugenagelt, zeigt sich leicht mineralisch und deutet subtil Steinfrüchte an. Man spürt aber bereits die Tiefe der Spätlese, den Sog, den dieser Riesling besitzt. Am Gaumen nochmals komplexer, vor allem feiner definiert als die Brücke, dabei aber leiser, hat man es mit berstender Mineralität zu tun. Salzzitronen, kandierter Ingwer, Birnensaft und Zitronensorbet vermischen sich hier und Schieferwürze. Die Fruchtausprägung bewegt sich hierbei im hellfruchtigeren Bereich als bei der steinobstlastigen Spätlese aus der Oberhauser Brücke. „Hermannshöhle hat immer diese aristokratische Seite, diese edlere Art. Das ist bei der Spätlese ähnlich; hier setzt sich einfach das Terroir durch.“, so Helmut. Ein Wein, der Maßstäbe setzt!
Das eindrucksvolle an einer Spätlese dieser Kategorie ist, dass man sie nahezu jederzeit genießen kann, sofern man sich ausgiebig Zeit nimmt. Höhepunkt aber voraussichtlich mit 10 Jahren Reife. Potenzial bis 2055+.
Das Weingut Dönnhoff ist unzertrennlich mit der Hermannshöhle verbunden. Die Niederhäuser Lage setzt (nicht nur) für Nahe-Riesling Maßstäbe!