Dönnhoff
Chardonnay „Stückfass“ trocken 2023

Ein genial frischer, ungemein trinkfreudiger Chardonnay vom Riesling-Genius – unbedingt probieren!

Wenn klassische Riesling-Winzer – und als solche würden wir die genialen Dönnhoffs einfach mal einstufen, schließlich gehören ihre Top-Rieslinge zu den besten Weinen des gesamten Landes – Chardonnay keltern, wird es naturgemäß spannend. Die klassische Burgundersorte wird dann oft besonders knackig und frisch interpretiert, jede Schwere ist verschwunden – die dichte Struktur, die guten Chardonnays innewohnt, ist aber erhalten geblieben. Zum einen liegt das daran, dass Top-Riesling-Lagen für den Chardonnay mitunter etwas kühl sein können. Der Riesling flirtet ja gerne mit der nördlichen Grenze des Weinbaus. Gleichzeitig lieben Riesling-Spezialisten oft kühle, klare Weine, der Einsatz von Barriques muss bei Ihnen ebenfalls nicht unbedingt sein. Insofern sind diese Chardonnays oft herrliche Stilübungen und wunderbare Erweiterungen des bekannten Kosmos – und, das nur als kleine Randbemerkung: Das gilt auch für Spätburgunder aus Riesling-Hochburgen wie der Mosel! Diese stilistische Feinheit kommt freilich besonders stark zum Tragen, wenn ein so feinsinniger Winzer wie Cornelius Dönnhoff am Werk ist. Er hat mit dem „Stückfass“ einen zauberhaften Chardonnay gekeltert, der in gewisser Weise ein Riesling mit anderen Mitteln ist, aber gleichzeitig als wunderbar strukturierter Burgund Freude macht. Was für ein schönes Chamäleon! Die Trauben für das „Stückfass“ wachsen in der Steillage des Roxheimer Höllenpfads auf rotem Sandstein-Verwitterungsboden. Gelesen wird von Hand, dabei wird überaus sorgfältig selektiert, schließlich ist gesundes Traubengut ein absolutes Muss für einen so kristallklaren Wein. Nach der schonenden Pressung folgen Gärung und Reifung über sechs Monate in traditionellen Stückfässern, das sind Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von etwa 1200 Litern. Der Chardonnay von Dönnhoffs duftet ungemein frisch nach Pfirsich, rotem Apfel, etwas Mandel ist dabei, genau wie ein Hauch Vanille und Rauch, in der aktuellen Jugend auch noch eine Spur Brioche, alles ganz fein. Am Gaumen dann eine sehr lebendige, delikate Säure, die von Anfang an die Richtung weist, Apfel kommt wieder nach vorn, helles Steinobst, das hat einen ganz feinen Schmelz, unglaublich frisch ist das und doch dicht gewoben. Der Wein ist in perfekter Balance, das ist Eleganz und Zug auf hohem Niveau. Es wird schwer, einen vielseitigeren Essensbegleiter zu finden – das ist wirklich stark und das bei freundlichen 12 Vol.-%. Es darf nachgeschenkt werden!

Ab sofort und bis 2034.