Höllenpfad im Mühlenberg: Die Monopollage! „Das Beste Stück vom Höllenpfad.“ – Helmut Dönnhoff
2017 war der Debütjahrgang des Großen Gewächs vom „Höllenpfad im Mühlenberg.“ Wir erinnern uns noch daran, wie Cornelius und Helmut darüber berichteten, wie sie damals um einen besonderen Tank schlichen, ja diesen gar als Referenzwein des Jahrgangs betrachteten. Die Rede war vom neuen Großen Gewächs aus dem Höllenpfad.
Bei diesem Gewann, einem Herzstück mit vier Hektar Rebfläche, handelt es sich um die ältesten Reben der Lage. Cornelius Onkel, der ehemalige Besitzer vom Gutleuthof in Bad Kreuznach, legt damals den Weinberg an. Durch einen Zufall erwarb Cornelis Ende der 2000er-Jahre einen alten Weinkeller mit allerlei gereiften Schätzen der Nahe. Darunter befanden sich auch einige Rieslinge aus dem Höllenpfad. „Das war ein aha-Moment für mich, denn die Weine stachen allesamt heraus.“ Ungefähr ein Jahr darauf gab ein Winzer den Weinbau auf. Er bewirtschaftete auch Parzellen, die zuvor Cornelius Onkel im Besitz hatte. Diese Gelegenheit ließen sich die Dönnhoffs, nicht nehmen. Wie wir wissen, bewies schon Papa Helmut ein meisterliches Fingerspitzengefühl für den Erwerb der schönsten Filetstücke an der Nahe. „Die Lage gibt unserer Stilistik im Hause noch mal eine ganz andere Facette. Ich bin mittlerweile heilfroh darüber, die Parzellen erworben zu haben.“ erklärt uns Cornelius. Das besagte Filetstück liegt mittig im Höllenpfad und wurde bereits seit einiger Zeit von den Dönnhoffs so kultiviert, dass es nun eines Großen Gewächses würdig ist. Denn im Weingut Dönnhoff ticken die Uhren langsamer, Helmut selbst sagt „Wir produzieren keine Maschinen und Schrauben“, und so wollten sich die beiden erst mal mit dem neuen Gewann vertraut machen, es verstehen lernen. 2017 war es dann endlich soweit und mit einem grandiosen Riesling haben uns die beiden sofort mit ihrem Enthusiasmus angesteckt. 2018 folgten dann sensationelle 99 Punkte im Gault&Millau („Die Essenz des trockenen Nahe- Rieslings!“). Und nun steht der Jahrgang 2021 der Monopollage ins Haus.
2021: Das Pfaffenstück des Höllenpfads zeigt sich im Bouquet noch etwas nussiger und offener. „Die Verwandtschaft zum Höllenberg ist absolut schmeckbar. Aber es ist nochmals viel dichter.“ so Helmut bei unserer Fassprobe. Ein Hauch Karambole lugt hervor, auch etwas Zitrusfrucht, eher gar Zitronenmelisse. Am Jahrgang 2021 wirkt alles kühl und Helmut findet wieder einmal die passenden Worte: „Die nördliche, deutsche Säurestruktur unterscheidet den Jahrgang zu den vorherigen.“ Der Riesling ist poliert und rund aber kristallin. Man spürt hier einfach die niedrigen Erträge der alten Reben, die in den 60er- und 70er-Jahren gepflanzt wurden. Hier müssen wir Cornelius Errungenschaften nochmals betont hervorheben. Denn er verstand es, allen Großen Gewächsen in den letzten Jahren nochmals eine nachhaltigere Präzision zu verleihen, indem er sie noch trockener ausbaute. Das sagt nicht nur uns persönlich zu, sondern trifft unserer Erfahrung nach auf breite Anerkennung bei jahrelangen Liebhabern der Dönnhoff’schen Gewächse.
Ein Hauch Karambole lugt hervor, auch etwas Zitrusfrucht, eher gar Zitronenmelisse.