Hier klopft der Chardonnay an die Pforten der Gegenwart
Tim Fröhlich liebt den kargen und puristischen Stil, die reduzierte Frucht und vor allem präzisen Wein mit einer die Mineralität und Langlebigkeit fördernden Reduktivität. Es überrascht daher nicht, dass bei ihm tributzollend leere Flaschen wie die Meursaults von Henri Boillot oder Sauvignon Blanc von Tement in der Probierstube stehen. Mit seinem Chardonnay „R“ finden wir einen Weißwein vor, der analog zu seinen großen trockenen Rieslingen diesem Idealbild folgt und damit einen Chardonnay hervorbringt, der state-of-the-art die Vorzüge der Rebsorte zur Geltung bringt, wenn sie in kühlen und kargen Landschaften ausgebaut wird. Aus einer Parzelle eines nördlich gelegenen Stadtteils Bad Kreuznachs, stammt Tims Chardonnay „Reserve“. Über 40-jährige Reben wurzeln hier in den Berg, dessen Grundlage Rotliegendes mit kleinem Kalkanteil bildet. Ausgebaut im 500l tonneau (wie auch der Weiße Burgunder „R“), handelt es sich um typischen Schäfer- Fröhlich-Wein.
Der Jahrgang 2022 duftet fein nussig nach Cashew und Salzmandeln. Das Holz wird mehr als Feuersteinnote wahrgenommen anstatt Röstnoten zu verströmen. Ganz subtil zeigt sich eine Andeutung von gelber Furcht im Hintergrund. Der Hefe- und Fassausbau puffert die Säure ab aber verleiht dem Wein Freiraum zur Entfaltung. Im Vorjahr gab es nur rund 750 Flaschen, wir sind überglücklich, dass Tim mit dem 2022er noch besseres Material hatte und die Gesamtmenge sich über mehr als ein einziges Fass erstreckt. 95 Punkte verlieh James Suckling übrigens dem Debüt. Glücklicherweise hat er sich noch Luft nach oben gelassen für den aktuellen Jahrgang …
Ab sofort, bevorzugt aus bauchigen Gläsern und sicher bis nach 2035+.
Das Weingut Schäfer-Fröhlich gilt für Liebhaber puristischer Weine als die Nummer 1 an der Nahe. Mit dem Chardonnay „R“ bleibt das Weingut diesem Stil treu.