Emrich-Schönleber
Monzinger Niederberg Riesling 1. Lage Kabinett 2022

Kabinett der Spitzenklasse: Ein Querschnitt durch den Niederberg

Für Frank Schönleber ist klar; Großer Kabinett muss großen Lagen entspringen. Diesem Leitspruch folgte er vergangenem Jahr mit seinem Debüt vom Monzinger Niederberg, einer vom VDP als 1. Lage klassifizierten Herkunft. Diese Parzelle, deren Boden in etwas flacherer Neigung die gleichen Böden wir der Halenberg besitzt (Blauschiefer und Quarzit), hat Schönleber im Jahrgang 2022 „von oben bis unten gelesen“, also als Querschnitt der Lage. Dementsprechend vielschichtig zeigt sich der Kabinett im Glas. Eine angenehme Spontanvergärungswürze weht aus dem Glas, wie wir sie auch von den Vertretern der Mosel kennen. Es wirkt rauchig und doch lugt auch eine subtile Birnenfrucht hervor. Am Gaumen zieht sich ein schöner Spannungsbogen durch den Wein. „Die Parzelle ist perfekt für Kabinett, wir haben einen schön steinigen Boden, südliche Ausrichtung aber eben auch ein wenig kühlere Temperaturen, da die Lage die eigentlich für den Hang wichtige Thermik überhaupt nicht abbekommt. Das ergibt ein paar Grad weniger Oechsle und mehr Säure.“ So sehen perfekte Bedingungen für einen rassigen Kabinett aus!

Hier vermischen sich aromatisch ein Hauch Zitrusnoten mit Kräutern und Birnennektar am Gaumen. Die Säure vibriert aber ist perfekt eingebunden im subtil fruchtsüßen Korsett des Rieslings von der Nahe. Er tänzelt förmlich im Abgang, zeigt nahetypische Finesse und Balance. Gegenüber dem Monzinger Kabinett-Ortswein wirkt hier alles nochmals ziselierter, komplexer und der hohen Mineralität wegen auch fruchtreduzierter.

Ein absolut großartiger Kabinett, der genau so viel Freude bereitet wie er weitere Anlagen für rund zwei Dekaden Reifeentwicklung besitzt. Hier hat jemand einen klaren Gedanken gefasst und die Früchte seiner Arbeit geerntet. Gewiss der anspruchsvollste Kabinett von Emrich-Schönleber!

Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2025 bis 2043.