Beckers Lagenwein in direkter Linie zum großen „Kammerberg“.
Der Steinwingert gehört bei den Beckers zu den Ersten Lagen, also zu dem, was in der Qualitätspyramide des VDP zwischen Ortsweinen und Großen Gewächsen angesiedelt wird. Er befindet sich zwischen Schweigen und dem elsässischen Wissembourg an einem nach Süden ausgerichteten Hang mit einem schweren Lehm und Ton im Oberboden sowie Kalkfelsen im Untergrund. Damit unterscheidet er sich gar nicht so sehr vom Kammerberg, der ähnliche Attribute aufweist, aus dem dann aber noch einmal ein komplexerer Wein entsteht, auf den man allerdings auch viel länger warten muss. Die Trauben des „Steinwingert“ wurden nach der Handlese noch einmal selektioniert, dann komplett entrappt und auf der Maische vergoren. Nach einer rund dreiwöchigen Gärung in offenen Eichenholzbottichen wurden sie schonend gepresst und über 18 Monate in kleinen Eichenholzfässern ausgebaut. Die Abfüllung erfolgte, wie immer bei den Beckers, ohne Filtration und Schönung des Weines. Uns fasziniert schon die Nase dieses Pinot Noirs mit ihren mysteriös dunklen Noten und einer tiefen Frucht. Am Gaumen wirkt der Schweigener Wein saftig und frisch, sehr klar und sehr präzise extrahiert mit viel Kraft und Dichte, aber eben auch mit einer klaren Mineralität und lebendigen Säurestruktur. Diesen Wein sollten Sie momentan noch karaffieren und ihn aus voluminöseren Gläsern trinken. Potenzial für gut 15 Jahre und darüber hinaus.
Friedrich Beckers Steinwingert von 2019 ist ein brillanter, saftiger und frischer Pinot Noir mit einer roten Frucht und dunklen Fermentationsnoten.