Winzer*in |
Friedrich Wilhelm Becker
|
Region |
Pfalz
|
Rebfläche |
28 Hektar
|
Rebsorten |
Burgunder, Riesling
|
Mitgliedschaft/Verbände |
VDP, Fünf Winzer - Fünf Freunde
|
Beste Lagen |
Kammerberg, St. Paul, Heydenreich
|
Zusammenarbeit |
seit 2003
|
Historie |
1973 erste Abfüllung in Flaschen.
|
„5 F – herzlichen Glückwunsch! Wer wie die beiden Friedrichs, Senior und Junior, Weine von Weltklasse vinifiziert, verdient den Aufstieg an die Spitze. Allein schon die grandiosen Pinot Noirs – vom Steinwingert, Sankt Paul und Kammerberg (auf dem Etikett steht KB) über Heydenreich bis hin zu La Belle Vue und der Hommage – stechen heraus! Es sind große Spätburgunder, die jedem noch so hohen Anspruch genügen. Ob man das burgundisch, pfälzisch oder deutsch-französisch nennen möchte, die Becker’schen Weine sind einzigartig.“ – Der Feinschmecker („Die 555 besten Weingüter in Deutschland 2024
“ Positive Sturheit: „War bei Fritz Becker sen schon so und ist bei Fritz Becker jun nicht anders Der Erfolg gibt ihnen ja eh recht“ – Vinum Weinguide Deutschland 2021
„Kaum jemand sonst kann eine so lückenlose Reihe großer Spätburgunder aufstellen, die längst schon seinen exzellenten Vorbildern aus der Bourgogne Paroli bieten können“ – Gault&Millau
Der „alte Fritz“ und sein kongenialer Sohn, der „junge Fritz“, die seit Jahren gemeinsam für die sensationellen Qualitäten aus dem beschaulichen Ort Schweigen in der Pfalz verantwortlich zeichnen, sind deutsche Winzerikonen! Heute stellen wir Ihnen die aktuelle Kollektion vor, wobei sich „aktuell“ bei den Großen Gewächsen auf den Jahrgangs 2020 bezieht, was das Qualitätsverständnis des Betriebs unserer Meinung nach mehr als eindrucksvoll bezeugt. Wir gestehen, dass es kaum Neues zu berichten gibt. Nach wie vor gilt: Die Becker’schen Weine zählen zu den besten Deutschlands, ihrem geschätztem Stil bleiben sie absolut treu. Das Verdikt des Gault&Millau-Weinguides zur 2016er-Kollektion lässt sich ohne Abstriche auch auf die Weine von 2020 übertragen: „Die Großen Gewächse vom Pinot Noir folgen Lage für Lage einer betriebseigenen klaren, ausdrucksstarken Dramaturgie und gehören allesamt zu den unverwechselbarsten wie auch eigenständigsten Weinpersönlichkeiten innerhalb der deutschen Anbaugebiete.“ – Traumstoff eben! Oder, wie man im Falstaff-Guide von 2022 über diese Weine lesen konnte: „Sehr wahrscheinlich geht hier in 20 oder 25 Jahren richtig die Post ab.“ In diesem Zusammenhang sei auch auf eine (längere) Passage aus dem Weinguide für 2023 der Vinum hingewiesen: „Heute führt Sohn Friedrich Wilhelm Becker den Betrieb, und er hat es mit diesem Erbe im Rücken dennoch geschafft, eigene Akzente zu setzen, die nicht nur Seitenaspekte sind. Er führte es ein, die Trauben mitsamt den Rappen, also mit den Stielen, zu vergären. Nicht komplett, das darf schon von Jahrgang zu Jahrgang variieren. Doch Fritz junior ist überzeugt, dass dies den Reifeprozess und damit die Lagerfähigkeit der Weine deutlich positiv beeinflussen wird. Zu dieser Erkenntnis kam er übrigens in Asien, als ihn ein Verkoster fragte, wie denn dieser oder jener Wein in wohl in 25 Jahren schmecken würde. 25 Jahre? Das lag bei trockenen Weinen bis dato außerhalb der Denke eines deutschen Winzers.“ Wie schön, dass die deutsche Weinkritik diesen Zeithorizont bei den Becker-Weinen ganz selbstverständlich miteinbezieht!
Nicht unerwähnt möchten wir auch einen unserer persönlichen Lieblingsweine und Lieblings-Grauburgunder lassen. Der „Kalkmergel“ 2022 ist ein herrlich nachhaltiger, eleganter, dicht gewobener Grauburgunder voller Kraft und Spannung, den wir in der Vergangenheit mehr als einmal zu unserem „Grauburgunder des Jahres“ gekürt haben – und dem wir diese Auszeichnung – ohne zu zögern – auch diesmal wieder verleihen könnten. Und dann ist da der wirklich hinreißende Weißburgunder „Kalkgestein“, ein kraftvoll fokussierter, spannungsgeladener Wein mit unglaublich viel Druck und Zug, der beweist, dass die Beckers aus jeder Pinot-Sorte Geniales zaubern können! Über den beiden Spätburgunder-Großen Gewächsen aus dem Kammerberg und Sankt Paul thront noch der aus einer lediglich 0,8 Hektar kleinen Parzelle stammende Heydenreich, der in puncto Finesse und Feinheit unerreicht ist. Einer der Top 5 Spätburgunder des Jahrgangs von internationaler Bedeutung, ja, wenn da nicht noch der Phantom-Wein, die Selektion des besten Fasses im Jahrgang, die „Hommage“ wäre. Und die ersten Top-Chardonnay-Anlagen im Großen Gewächs Sankt Paul sind schon gepflanzt, der erste Jahrgang (600 Flaschen, von denen die eine oder andere von einigen Glücklichen bei ihrer Vorstellung anlässlich des Hoffests schon probieren durften) schon eingefahren – in Sachen Exzellenz werden also auch im Weißweinsegment in Zukunft neue Gipfel erstürmt! Der „Mineral“ – mit seiner „understatementmäßigen Eleganz bei gleichzeitiger Langstreckenläuferfitness“ (Vinum) – gibt einen ersten Ausblick! Es bleibt also spannend im Hause Friedrich Becker. Die Zukunft sieht hier rosig aus.
Das Weingut Friedrich Becker zählt zur absoluten Spitze deutscher Burgunderkunst! Kein Wunder: Ein großartiges Terroir, steile Hanglagen und sanfte Hügel, traumhafte Reben aus bestem, teilweise uraltem genetischen Material und eine vorbildliche Weinbergarbeit tatkräftiger Menschen gehen bei unserem Kleinod aus der Südpfalz eine unübertreffliche Synthese ein! „Unseren größten Reichtum behandeln wir nicht selten wie Dreck. Das Erd-Reich“. Friedrich Becker nimmt kein Blatt vor den Mund. Unangepasst ist er. Ein engagierter Charakterkopf. „Der herbe Duft des Bodens zwischen Tau und Tag, beim ersten Gang durch den Weinberg, sagt der Nase des Winzers alles über den Zustand seines Weinbergs.“ Und damit über seinen wertvollsten Besitz. Dieses ihm anvertraute Erd-Reich in seinem natürlichen Gleichgewicht lebendig und vital zu erhalten, gebietet der Respekt vor der Natur. Aber auch das ureigene Interesse. Denn nur auf dieser Grundlage wächst Qualität. Hier im Grenzland zwischen Vogesen und Pfälzerwald, wo das Elsass die Pfalz berührt, sind die Böden mit besonderem geologischem Reichtum gesegnet. Neben Buntsandstein besitzt die Region jene Melange aus Kalk, Mergel und Ton, wie sie auch das Burgund auszeichnet. Nicht zufällig also hat Vater Becker hier vor über 40 Jahren Pinot Noir gepflanzt. Und mittlerweile ist aus einer vagen Hoffnung und einer großen Vision süße Realität geworden: Friedrich Becker ist, Schritt für Schritt, zu einem der besten Spätburgunderwinzer Deutschlands avanciert. Die tatkräftigen Beckers sind sich einig: „Der beste Dünger eines Weinbergs sind die täglichen Fußstapfen seines Winzers. Im Keller dürfen wir nur mehr keine handwerklichen Fehler machen, arbeiten nur mit Schwerkraft, ohne Pumpen, und so schonend wie irgend möglich, um nur die feinsten Tannine aus der Traubenhaut zu extrahieren. Doch unsere mineralischen Weine werden nie besser sein als das Lesegut, das zum Hoftor hereinkommt“, lautet das einhellige Urteil von Vater und Sohn! Und in solch vorbildhafter inneren Einstellung liegt die Dominanz dieser genialen Rotweinwinzer.
Der Schweigener Betrieb verfügt über geniale Terroirs. Mit den Großen Gewächsen aus den drei Lagen Kammerberg, St. Paul und Heydenreich, die im Grenzgebiet Pfalz/Elsass überwiegend auf französischer Seite liegen, gelingt ihnen ein Trio exzellenter Pinot Noirs. Der Kammerberg, mit ältesten Reben gepflanzt im Jahrgang 1967, ist dabei immer der maskulinere, in der Jugend kräftigere Pinot Noir, wohingegen die Lage Sankt Paul durch ein charmantes Bouquet und viel Feinheit im jugendlichen Stadium geprägt ist. Die direkt darüber liegende Lage, die wie ein Hochplateau über dem steilen Sankt Paul thront, stellt die bisherige Krönung der Pinot Noirs dar. Die Reben müssen sich hier regelrecht durch den harten Kalk bohren, der schon nach wenigen Zentimetern auftritt. Das stresst die Pinot-Noir-Rebe, weshalb sie sich zu Höchstleistungen anstrengen muss, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen.
Seitdem Friedrich Becker Junior den Großteil der Vinifikation übernommen hat, wirken die Weine auf uns als seien sie dem französischen Vorbild Burgund nochmals etwas näher gerückt. Dabei zeichnet die Rotweine des Hauses eine für Deutschland ungewöhnliche Struktur aus. Die Pinot Noirs haben hier, ähnlich wie im Burgund Weine der Appellationen Gevrey-Chambertin und Vosne-Romanée, eine markante Gerbstoffstruktur, die als Reifungsgerüst dient. Auch die Frucht fällt im Hause Becker stets etwas dunkler aus, ohne dabei Aromen aus dem Holz zu ziehen. Fritz Becker hat sich über die Jahre viele Techniken angeeignet, um Pinot Noir nach seinen Idealvorstellungen zu vinifizieren. Er setzt auf eine frühe Entblätterung der Trauben, sodass die jungen Beeren mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr eine dicke Haut bekommen. „Wie Menschen, die im Frühsommer erst mal eine gewisse Grundbräune bekommen müssen, um dann für die folgenden Hitzeperioden geschützt zu sein, muss auch die Traube möglichst früh dickschalig werden, um dann eben keine hitzigen Noten durch zu starke Sonneneinstrahlung zu entwickeln.“ Die Weinberge sind bestens gepflegt. Das bedeutet mitnichten, dass hier akkurat geschnittene Hecken und kunstrasenartige Böden vorliegen. Nein, wer einmal durch den Kammerberg oder St. Paul gegangen ist, muss sich regelrecht durchschlagen und streift durch begrünte Böden voll Wildsaaten und kann sich an der Biodiversität der Weinberge erfreuen.