DE-ÖKO-003
220 Millionen Jahre alte Muschelkalkböden, glasklarer Ausbau – grandios!
Für Hansjörg wie seine beiden Söhne Hans und Valentin gehört Weißburgunder nicht ins neue Holz. Ihre Großen Gewächse vom Weißen Burgunder sind daher seit jeher absolute Unikate, die sich stark vom typischen Ausbau hochwertiger Vertreter der Rebsorte unterscheiden, die immer ein wenig in Richtung Chardonnay aus dem Burgund lugen. Auch die Prestige-Cuvées aus dem Südtirol aber auch Weißburgunder in Baden reifen für gewöhnlich im Holz und nicht selten sind neue Fässer im Spiel. Im Weingut Rebholz, langjährige Fans wissen dies natürlich und finden daher kaum Substitut für genau diesen Stil, sieht man das anders. Die Zwillingsbrüder wollen die Reinheit der Rebsorte bewahren, die Frucht abschmelzen („Weißburgunder soll nicht von Frucht leben, sondern von Struktur.“ so Hans) und vor allem keine Aromen, die vom Ausbau herrühren. Für ihre Großen Gewächse haben sie daher den Stahltank vorgesehen.
„Siebeldingen im Sonnenschein“! Der Lagenname deutet es bereits an, ist eine selbst für die Pfalz sonnenverwöhnte Parzelle, die durch Südausrichtung reifes Material mit sich bringt. „Im Sonnenschein“ hat unterschiedliche Böden, die Weißburgunder stehen auf Muschelkalkboden, der vor 220 Millionen Jahren entstand. Kalkböden und große Burgunder gehören einfach zusammen. Es überrascht daher nicht, wenn Hans Rebholz uns erzählt, dass jener Weißburgunder oft Assoziationen an guten Chablis erweckt, der übrigens, abgesehen von einer Handvoll Ausnahmen, auch gerne im neutralen Tank ausgebaut wird.
Für Familie Rebholz ist der 2023er-Jahrgang ein hervorragendes Vehikel zur Herausarbeitung der unterschiedlichen Terroirs. Der „Im Sonnenschein“ zeigt sich dabei etwas rauchig und gut strukturiert, und hat eine Eleganz und Länge, die fast schon an Riesling erinnert. Im Bouquet des Großen Gewächses finden sich nasse Kreide, gelbe Kiwi und Melone. Ein gelbfruchtiger Weißwein, der am Gaumen dann wunderbar intensiv und seidig ausfällt. Das Große Gewächs wurde, wie alle Großen Gewächse vom Weißburgunder seit dem Jahrgang 2018 mit der Korbkelter gepresst. „Wir pressen damit immer die kleinen Toppartien. Denn das bringt mehr Strahlkraft und auch mehr Präzision und Klarheit.“, erklärt Hans. Dieser Weißburgunder ist aromatisch, ist kraftvoll aber dank des Stahltankausbaus erfrischend und nicht breitschultrig. Die Säure ist eher geschmeidig und eher hintergründig, was den Weißburgunder deutlich etwa vom Riesling aus gleicher Lage unterscheidet. Man kann den 2023er schon früh genießen, was allerdings nichts über sein Reifepotenzial sagt. Denn hier besitzt dieser kristalline Wein überdurchschnittlich gute Anlagen: 15 Jahre sind bei guter Lagerung auf jeden Fall drin! Unsere Daumenregel daher wie folgt: Auf jede im Sommer geöffnete Flasche sollten zwei weitere für den Keller anfallen!
Bei 12–14 °C serviert ab sofort bis wohl 2040.
Im Pfälzer Weingut Rebholz möchte man kristallinen Weißburgunder erzeugen. Daher werden die Großen Gewächse wie der „Im Sonnenschein“ im Stahl ausgebaut.