Rebholz
Ganz Horn Riesling Großes Gewächs 2022

Apotheose des „Buntsandstein“-Rieslings!

Vor der Weingesetzänderung von 1971 war das „Siebeldinger Ganshorn“ eine Lage im heute als „VDP.Große Lage“ geadelten „Siebeldinger Im Sonnenschein“. Kein Wunder, dass Hansjörg Rebholz es sich bei seiner „Typ-Rebholz-Naturwein- Philosophie“ seit 2007 nicht nehmen lässt, die Trauben aus dem „Schotterhang“ für sein Riesling Großes Gewächs separat zu selektionieren und auszubauen. Zu speziell und bestens geeignet für großen Riesling ist der Boden, den neben pfalztypischen Buntsandstein eine Mischung aus Kies, Lehm und Sand prägen.

Das Ergebnis ist das wohl kräftigste der vier Riesling-GGs, die Konzentration und Brillanz enorm. Dazu Hansjörg: „Eine frühzeitige Ertragsregulierung war enorm wichtig für den Jahrgang 2022 sowie das Ausschneiden von durch Trockenheit gestressten Trauben.“ und kurz darauf, als die Pfälzer- Seele resümierte und aus ihm hervortrat: „A Sauarbeit … man muss so oft probieren.“ Wer dann solche Weine im Glas hat, weiß warum sie durch die Kennzeichnung als Großes Gewächs eine besondere Würdigung erhalten. Man schmeckt eben immer auch alles, was nicht in den Wein einging, denn nur so lassen sich derartige Resultate erzielen. Der „Ganz Horn“ dufte im Jahrgang 2022 angenehm mild aus dem Glas. Eine feinziselierte Frucht deutet sich an, ein Potpourri gelber Früchte, die allerdings wie durch einen mineralischen Schleier eher im Hintergrund angedeutet werden. Am Gaumen zeigt sich das Große Gewächs gegenüber dem kleinen Bruder, dem „Riesling Buntsandstein“ nochmals kompakter und mineralischer. „Die alten Reben machen einen extrem großen Unterschied, die hier im Vergleich zum Ortswein eingehen“, so Hans. Und gewiss: Hier haben wir den nochmals sinnlicheren Eindruck des Ortsweins, die Essenz jener Lage, gepaart mit einer deutlichen Schippe weiteren Reifepotenzials.

Der Ganz Horn ist ein sehr präziser Wein, ein Typ Riesling, der auch eine gewisse Salzigkeit mit sich bringt, der etwas Verspieltes hat, vor Energie strotzt. Aber dies ohne alkoholische Schwere oder überbordende Frucht. Die völlig trocken vergorenen Spitzengewächse des Hauses sind in ihrer Jugend oft etwas unnahbar, der Rebholz-Stil braucht Zeit. Allerdings präsentiert sich auch dieser Wein, dem Jahrgang sei Dank, schon jetzt ungemein zugänglich und eigenständig. Alle Großen Gewächse besitzen klare Lagentypizität, unterscheiden sich lehrbuchhaft voneinander und vor allem: Sie bereiten ungemeinen Genuss. Wir sind sicher, dass mit der diesjährigen Kollektion einige zukünftige Fans des Rebholz- Stils ihren Zugang finden werden. Und wer einmal Rebholzfan geworden ist, der bleibt es auch!

Ab Herbst 2023, Höhepunkt ab 2027 bis 2042.