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Die ältesten Chardonnay-Reben der Pfalz? In diesem Wein!
Der Rebholz‘sche Chardonnay „R“ gilt schon lange als Chardonnay-Ikone, deren größtes Vorbild gewiss die Weine Burgunds sind. Im Hause Rebholz sprechen allerdings viele Begebenheiten dafür, dass auch in Deutschland ein Wein von großem Format möglich ist. Allein die Tatsache, dass die Reben hier auf Löß stehen, also ockergelbem und sehr kalkreichem Schluff, prädestiniert jene Lagen für den Anbau von Chardonnay. Denn auch im Burgund sind es Kalklagen, welche erstklassigen Chardonnay erst ermöglichen. Seit mittlerweile fast 20 Jahren erzeugt die Familie Rebholz Weine unter ökologischer Bewirtschaftung. Das Stichwort Nachhaltigkeit wird hier gelebt und garantiert Böden und Reben, die voller Kraft und Gesundheit strotzen. Den wichtigsten aber Faktor, die keine andere Herangehensweise ersetzen kann, stellt aber das Rebalter dar. Bereits seit den 1980er-Jahren setzt die Familie Rebholz auf die Rebsorte, als sie in Deutschland quasi nicht existent war. Damit zählen diese Reben zu den ältesten, die sich überhaupt auf deutschem Boden finden. Es sind die alten Reben, der Rebschatz, der diesen Wein so einzigartig macht!
Seit dem Jahrgang 2020 verantwortet Hans primär den Ausbau dieses Weins. Kein Wunder, sammelte er doch Erfahrung bei den Besten. So verbrachte er ein Frühjahr in Argentinien, beim Joint-Venture-Projekt von Chacra mit Roulot aus Meursault und auch dort lernte er, dass nach wie vor die Weinbergsqualität zu den bedeutendsten Stellschrauben zählt. „Das schließt auch die Genetik ein. Die ist bei uns zum Glück überragend gut. Die Reben stammen ja aus Frankreich, waren 1987 die ersten in der Pfalz gepflanzten Chardonnay- Parzellen. Der erste Jahrgang, der tatsächlich gefüllt wurde war dann 1990, er kam aber nie in den Verkauf. Mittlerweile ist der Chardonnay „R“ neben dem Kastanienbusch unser wichtigster Wein.“ so Hans. Manche Dinge haben sich allerdings über die Jahre geändert. So durchläuft der Weißwein keinen biologischen Säureabbau (kurz: BSA) mehr, um noch prägnanter auszufallen. Zudem hat bereits Hansjörg in Abstimmung mit seinen beiden Zwillingssöhnen den Holzeintrag stetig reduziert. „Wir schätzen neues Holz, hier sind es immerhin 30 bis 35 % aus burgundischen 228-Liter-pièces. Rund 80 % sind aus französischer Eiche, der Rest Pfälzer Provenienz“. Vergoren im Stahl, wandert er nach rund 48 Stunden ins Holz, jedoch ohne den Trub mitzunehmen, wie es viele Winzer nach neuster Mode praktizieren. Hans hat hier eine klare Vorstellung: „Wir vergären nicht dreckig, wollen keine Reduktion erzwingen. Ansonsten hat sich noch der Lesezeitpunkt etwas verschoben. Das Motto lautet „lieber einen Tag früher als zu spät lesen“.
Das Ergebnis ist ein Chardonnay mit völlig eigenständigem Profil. Der Jahrgang 2022 zeigt sich generös, duftet nach gelber Melone, einem Hauch Getreide aber auch frisch getoastetem Holz. Allerdings wurde diese bestens implementiert, schwirrt als Kopfnote über der würzigen Nase. Ein Hauch Bienenwachs schwebt im Hintergrund mit. Am Gaumen zeigt sich der Chardonnay ausgewogen und angenehm cremig. Ganz feine Gerbstoffe liefern ihm eine Körnigkeit, einen mineralischen Kern. Assoziationen an einen Grand Cru Corton-Charlemagne, der immer von viel Kraft geprägt ist, sind keine Seltenheit. Hier stimmt wirklich alles. Kein Wunder gilt dieser Vorzeige-Chardonnay seit vielen Jahren als Gastro-Klassiker.
Zu trinken ab sofort und bis 2033+. Darf ruhig 1–2 Stunden vorab in der Karaffe atmen: Es lohnt sich!
Der „Förster“ Spätburgunder „R“ aus 2018 stammt von uralten, mittlerweile 60-jährigen Reben. Ein echter Zugewinn im Rotweinportfolio der Familie Rebholz.