DE-ÖKO-003
Kapellenberg: Buntsandsteinschotter „on the rocks“!
2,8 Hektar besitzen Christmanns im Gimmeldinger Weinberg. Er wird vom VDP als Erste Lage eingestuft, dem Pendant zum französischen Premier Cru und ist für Pfälzer Verhältnisse eher hoch situiert. Denn der Kapellenberg, benannt nach der unterhalb gelegenen Nikolauskapelle, lehnt sich als Vorhügel ans Haardtgebirge an. Besonderheit: Unter der schottrigen Buntsandsteinschicht fußt nichts als massiver Kalk. Kaltluftzuflüsse des Pfälzerwalds sorgen hier auch bei warmen Tagestemperaturen für eher milden Nächte. Die rund 30-jährigen Reben lieferten im Jahrgang 2021 höchst geschmeidige Trauben. Wir werden nicht müde zu betonen, dass der Jahrgang in Deutschland dem Riesling wie auf den Leib geschneidert ausfällt. Er betont die natürlichen Vorzüge der Rebsorte: Schlankheit und ein klar erschmeckbares Herkunftsprofil. Nach Spontangärung wandert dieser Riesling zu zwei Drittlen ins tonneau, wird also ebenso vinifiziert wie auch die Großen Gewächse im Weingut Christmann. Es duftet hier nach Marillen und Kreidestein aus dem Glas. Die Pfalz, für uns der Inbegriff von intensiver Gelbfrucht beim Riesling, lässt grüßen! Doch schon mit dem nächsten Schwenker im Glas offenbart der Riesling auch ganz andere Facetten: ein Hauch Hefewürze und getrocknete Blüten gesellen sich hinzu. Dieser Riesling wirkt am Gaumen für einen Mittelhaardt- Riesling doch ungemein schlank und präzise, ohne seine Herkunft zu verstecken. Auch am Gaumen tauch eine zarte Gelbfrucht auf, wenn auch aufgrund des kühlen Jahrgang 2021 eher verstohlen. Die feine Mineralität wirkt hier fast fragil. Erst im Nachhall wird sie abgelöst von einem sonnigen Zitronenstrahl, der die vibrierende Energie der Lage transportiert. Dieser Riesling kratzt bereits an der Güte eines Großen Gewächs, zeigt sich in seinem jugendlichen Stadium allerdings schon zugänglicher. Wir würden ihm lediglich ein minder verringertes Reifepotenzial bescheinigen, zehn bis 15 Jahre dürften mit Leichtigkeit erreicht werden, wobei dann die mineralische Seite noch augenscheinlicher hervortreten aber auch eine gewisse Fruchtpräsenz als aromatische Begleitung fungieren wird. Auch hier zeigt sich wie stark sich die biodynamische Bewirtschaftung bewährt: Der Kapellenberg bringt enorme Spannung bei 12 Vol.-% Alkohol auf die Waage und liefert schlicht Traumwerte.
Aus dem Gimmeldinger Kappellenberg gewinnen Sophie und Steffen Christmann ihr Erstes Gewächs vom Riesling. Ein wunderbarer Pfälzer Weißwein!