DE-ÖKO-003
Das Präzisionswunder unter Christmanns Lagen-Pinots. 93 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE
Der Pinot aus dem Gimmeldinger Biengarten unterscheidet sich deutlich vom dem aus dem Schlössel, das in unmittelbarer Nachbarschaft auf derselben Gemarkung liegt. Ist das Schlössel sanft geneigt, so schmiegt sich der Biengarten bereits steil und terrassenförmig an das Haardtgebirge an. Unterhalb des Waldrandes gelegen und durch eine leichte Senke gut vor kalten Winden geschützt, ist er ein idealer Standort für Bienenstöcke, die hier traditionell bis heute stehen. Daher stammt auch der Name der Lage, die sich auf einer Höhe von 162 bis 180 Metern befindet. Der Boden besteht aus tertiärem Kalkmergel, der Terra fusca genannt wird und liegt auf dem gleichen Kalkriff wie die unmittelbar nördlich angrenzenden Königsbacher Weinberge Idig und Ölberg. Die Reben wurden bereits 1982 gepflanzt und stehen auf 1,1 Hektar. Auf Dauer wird hier wohl noch etwas hinzukommen, denn Sophie Christmann hat auch die Weißburgunderreben, die in der gleichen Lage standen, durch Spätburgunder ersetzt. Für diese Sorte ist das Terroir einfach ideal. Die biodynamisch erzeugten Trauben wurden am 21. September von Hand gelesen. Nach kühler Vorgärung und Spontanvergärung mit 25 % Ganztraubenanteil kam der Wein aus den Edelstahlfermentern zur malolaktischen Gärung und Reifung in Barriques. Der Anteil an neuem Holz wurde schrittweise auf 10 % reduziert. Abgefüllt wurde der Wein im Mai 2023.
Der Biengarten ist ein kühler, kräftiger und eher roter Pinot. Man merkt schnell, dass es sich um eine relativ kühle Lage aus einem kühlen Jahr handelt, aber auch um eine Lage mit Kalk. Er duftet nach zerstoßenem Gestein, roten Johannisbeeren, Preiselbeeren und Kirschen, nach Kornblumen, etwas Rauch und Jod, Unterholz und einem Hauch von Rappen. Am Gaumen wirkt der Pinot Noir saftig, salzig, zeigt wieder etwas Rauch und Feuerstein, wirkt feingeschliffen und blumig. Er präsentiert sich dabei vor allem geradlinig, noch etwas herb, kühl und mineralisch mit viel Druck und Finesse. Dieser Spätburgunder wirkt am hellsten und tänzerischsten, ist daher schon jetzt ein Genuss, wiewohl man auch auf seine weitere Entwicklung gespannt sein darf.
Ab sofort und bis sicherlich 2035+.
Aus einer kühlen Waldrandlage stammt Christmanns Spätburgunder „Biengarten“. Entsprechend geschliffen und tänzelnd präsentiert sich der 2021er-Jahrgang.