DE-ÖKO-039
Die Seckinger-Brüder haben mit diesem Chardonnay ein Pfälzer Katana geschmiedet!
Zu den großen Errungenschaften der letzten Jahre gehört im hiesigen Wein die Zunahme des Chardonnay. Offiziell gepflanzt werden darf die Sorte in Deutschland ja erst seit dem Beginn der 1990er. Manche Rebanlagen wurden allerdings auch vorher schon gesetzt, sei es im Versuchsanbau oder in bewusster oder unbewusster Verwechslung mit Auxerrois oder Weißburgunder. Der Chardonnay, den Familie Seckinger in Ruppersberger Linsenbusch unterhalb der Monopollage „Gaisböhl“ des Weinguts Bürklin-Wolf besitzen, ist mittlerweile 40 Jahre alt. Er wurzelt dort in Kalk, Mergel und Buntsandstein. Jonas Seckinger und seine Brüder Lukas und Philipp sind bekennende Fans dessen, was an Weinen im Jura erzeugt wird, und ihr Chardonnay „Linse“ ist so etwas wie eine Hommage an diesen Stil. Dazu verzichtet Jonas auf neues Holz und arbeitet geschickt mit Reduktion wie Oxidation, sodass der „Linse“ eine wunderbar wilde Note bekommt. Es duftet nach Rauch und wilden Kräutern, etwas Flor-Hefe und mürbem Apfel, reifen Zitronen und zerstoßenem Kalk. Am Gaumen sorgt der Chardonnay für eine intensive Vibration und wirkt geradezu elektrisierend am Zungenrand. Das hat Zug, wirkt zupackend, druckvoll und pur mit hellen zitrischen und kräutrigen Aromen, viel Salz und einer daraus resultierenden Saftigkeit, die von einem feinen Schmelz begleitet wird. Der Wein hat Kraft und Komplexität, ist dabei aber ultraschlank und auf jeden Fall etwas für Puristen, Jura-Fans und passionierte Horizonterweiterer!
Gönnen Sie diesem Chardonnay große Gläser, eine Temperatur von 12–14 °C und gerne 6–12 Monate Flaschenreife. Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2032+.
Seckingers „Linse“ von alten Reben ist einer der spannendsten deutschen Chardonnays, die wir kennen. Pfalz trifft Jura in diesem druckvollen Wein.