DE-ÖKO-003
Zeigt schon viel von der Nachbarlage Forster Pechstein – der Basalt im Boden macht’s!
96/100 – James Suckling
93-95/100 – Vinous
Am „Gerümpel“ kann man sehr gut festmachen, wie deutlich sich das Gestein im Boden auf die Entwicklung im Wein auswirkt. Kein anderer Wachenheimer Wein ist so dunkelwürzig und rauchig und erinnert so deutlich an den weltberühmten „Forster Pechstein“ aus der Nachbarlage. 13 Hektar umfasst die Toplage, die zum Ort hin überwiegend von rotem und gelbem Buntsandstein geprägt ist. Man könnte vermuten, dass der Name „Geröll“ vor allem auf die vielen Gesteinsbrocken im Boden zurückzuführen ist, aber dem ist nicht so. Die 1429 erstmals erwähnte Lage gehörte damals einem Herrn namens Grympel. Dr. Bürklin-Wolf besitzt im Gerümpel 6,2 Hektar und war immer bestrebt, Parzellen an der Grenze zur Nachbarlage „Pechstein“ erwerben zu können, was auch gelungen ist. Diese Parzellen umfassen deutliche Vorkommen des raren Basalts im Boden und machen den Wein als Wachenheimer entsprechend einzigartig. Er wird auch gerne als „kleiner Pechstein“ bezeichnet. Aber das stimmt, wenn überhaupt, nur im direkten Vergleich. Denn dieser „Premier Cru“ aus dem Gerümpel ist alles andere als klein, was auch die konstant hohen Bewertungen unterstreichen. Punktzahlen wie 93–95 von Anne Krebiehl (Vinous) oder 95 von Stuart Pigott für James Suckling belegen das auch für den Jahrgang 2023. Dieser Jahrgang ist zwar mengenmäßig im Weingut eher übersichtlich ausgefallen (was sie noch rarer macht), aber die Weine sind von großer Schönheit und fantastischer Balance. Wie nicht anders zu erwarten, wenn man die Forster Weine kennt, ist die Reduktion des „Gerümpels“ deutlich stärker ausgeprägt als in den anderen Wachenheimer Lagen. Es ist der Basalt, der dafür sorgt, dass es hier etwas mehr nach Feuerstein und kaltem Rauch riecht. Aber es ist keine dominante Note, wie man sie oft bei gewollt reduktiven Chardonnays findet. Sie verflüchtigt sich weitgehend und macht Platz für strahlende Aromen von Zitronen und Zitronenschalen, Grapefruit, Pfirsich, Birne und etwas Safran. Dabei wirkt der Riesling immer steinig, präzise und kristallklar. Diese Klarheit prägt auch den Gaumen, wo sich der Wein saftig, geschmeidig und in der reifen Säurestruktur sehr ausgewogen präsentiert. Gleichzeitig aber setzt der Wein mit seiner dunklen und pikanten Würzigkeit, der ganz eigenen prickelnden Energie und vibrierenden Mineralität ein großes Ausrufezeichen: Das ist grandiose Qualität aus der Ersten Lage!
Ab sofort (dann aber noch etwas karaffieren), idealerweise ab 2028 und bis 2050+.
Das „Gerümpel“ ist ein Riesling aus Erster Lage von Dr. Bürklin-Wolf das durch den Basalt-Anteil im Boden faszinierend mineralisch und würzig wirkt.