Bürklin-Wolf
Wachenheimer Altenburg „P.C.“ Riesling Erste Lage 2022

In warmen Jahren klar im Vorteil: Altenburg

Die Wachenheimer P. C.-Lage „Altenburg“ ist in Jahrgängen wie 2022 klar im Vorteil. Es handelt sich um die kühlste Lage des Weinguts, die in der Regel etwas leisere Rieslinge hervorbringt. Der Pfälzer Sommer war zwei Monate besonders trocken, was den 1,22 Hektar reinen Osthang buchstäblich kalt ließ. Im Gegensatz zur Ruppertsberger Lage „Hoheburg“ hat man diesen Premier Cru zuletzt gelesen, weil die Trauben hier deutlich langsamer reifen. Für Geschäftsführer Steffen Brahner har die eher wenig beachete Altenburg, die an den Wachenheimer Böhlig grenzt, „in den letzten Jahren enorm gewonnen.“ Auch Kellermeister Nicola Libelli hebt die Güte der Lage hervor: „Deidesheim ist beispielsweise flacher. Die Altenburg ist bereits schattig, wenn das Gerümpel noch in der Sonne steht. Eine sehr stabile Lage, die nicht so schnell kippt und daher auch später gelesen werden kann, da die Trauben enorm lange gesund bleiben.“

Lagen wie die Altenburg sind daher für das Weingut eine klare Investition für die Zukunft, auch weil man sich bewusst gegen eine künstliche Bewässerung entschied. Es überrascht daher nicht, dass der Durchschnittsertrag im Jahrgang 2022 im Weingut bei 45hl/ha lag. Ein Premier Cru wird hier schonend gepresst, darf ruhig auch einmal sechs Stunden auf der Kelter laufen um eine ideale Gerbstoffextraktion zu erzielen. Dass das Traubenmaterial ohnehin die notwendige tiefe Rieslingaromatik besaß, wird bei Fassproben wie dieser klar.

Das Bouquet liefert einen sehr feinen und puristischen Riesling ohne Fruchtexotik. Alles fokussiert sich hier auf den Untergrund, die Steinigkeit der Lage. Ein Hauch Williams-Birne und Karambole lässt sich erahnen, doch wirkt der Riesling eher mineralisch als fruchtig, nicht zuletzt, weil hier sämtliche Weißweine konsequent trocken vergoren werden. Die „Altenburg“ liefert einen ungemein subtilen Riesling, der einen deutlich milderem Sommer vermuten ließe. Hier steht ganz klar die steinige Aromatik und seidige Struktur des Weins im Vordergrund.

Ab Freigabe im Herbst 2023, ideal ab 2025 bis ca. 2038.